31 Mai 2025

Die BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG ist eine Projektgesellschaft zur Erzeugung und Verwertung von Bioenergie in Müden (Aller), Niedersachsen. Sie betreibt seit 2011 ein integriertes Energieversorgungskonzept aus Biogasanlage, Gasaufbereitung und Nahwärmenetz für die lokale Bevölkerung.

Hinter dem Unternehmen stehen sieben kommunale Stadtwerke sowie regionale Akteure, die gemeinsam ein wirtschaftlich stabiles und ökologisch nachhaltiges Modell realisiert haben.

Das Wichtigste in Kürze – Analyse: BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG

Erfolgreiches Bürgerenergieprojekt mit kommunaler Rückendeckung
Seit 2011 betreibt BHR das „Bioenergiedorf Müden“ mit Biogasanlage, Gasaufbereitung und Nahwärmenetz. Finanziert wurde das Vorhaben durch ein Konsortium aus sieben Stadtwerken sowie weiteren lokalen Initiatoren.

Vielfältige Kapitalstruktur – stabile Rückzahlungen
Neben dem Eigenkapital der Stadtwerke wurde 2017 ein Crowdinvesting in Form eines Nachrangdarlehens durchgeführt. Dieses wurde bis 2024 vollständig samt Zinsen zurückgezahlt. Es gab keine Zahlungsausfälle oder Verzögerungen.

Technisch ausgereiftes und ökologisch sinnvolles Konzept
Die Biogasanlage speist sowohl Biomethan ins Gasnetz als auch Wärme über Blockheizkraftwerke in Müden ein. Pro Jahr werden rund 12 Mio. kWh grüner Strom und 12 Mio. kWh Wärme produziert – CO₂-neutral und regional.

Professionelles Management und stabile Betriebsergebnisse
Mit Jan Henrik Schmale als Geschäftsführer der Betreiberfirma BEMA Biogas GmbH wird die Anlage fachlich kompetent geführt. Die Gesellschaft erwirtschaftete in den letzten Jahren verlässlich Einnahmen aus EEG-Vergütung, Gasverkauf und Wärmelieferung.

15 Jahre Betrieb ohne Skandale – positives Musterbeispiel
Seit Projektstart 2010 gab es weder Insolvenzen noch gerichtliche Auseinandersetzungen oder Verbraucherwarnungen. Das Projekt gilt als Vorzeigemodell für dezentrale Energiewende mit lokaler Wertschöpfung und hoher Anlegersolidität.

BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG

Projekt und Unternehmensüberblick

Die BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG ist die Projektgesellschaft hinter einem Bioenergie-Projekt in Müden (Aller), Niedersachsen. Kern des Projekts sind zwei Biogasanlagen mit Gasaufbereitung (Biomethan-Einspeisung) sowie ein Nahwärmenetz zur Versorgung des Ortes Müden mit Wärme aus erneuerbarer Energie.

Das Unternehmen wurde 2010 gegründet und betreibt seit Ende 2011 das “Bioenergiedorf Müden”. Über ein Konsortium mehrerer kommunaler Stadtwerke (Biogas-Pool) sowie lokale Initiatoren wurde die Biogasanlage finanziert und errichtet. Im Folgenden werden die Formen der Kapitalbeteiligung, die Projektdetails (technisch, ökologisch, wirtschaftlich), die Eigentümerstruktur sowie etwaige kritische Entwicklungen der letzten 15 Jahre ausführlich dargestellt.

Beteiligungsformen für Kapitalgeber

BHR Bioenergie Müden-Aller bzw. die zugehörigen Projektgesellschaften haben Kapital auf verschiedenen Wegen eingeworben. Insbesondere sind folgende Beteiligungsformen bekannt:

 

  • Kommanditbeteiligungen (Eigenkapital):Die Finanzierung der Biogasanlagen erfolgte u.a. durch Einlagen von Kommanditisten der BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG. Hierbei handelt es sich um ein Konsortium von sieben Stadtwerken (kommunale Energieversorger), die sich 2011 im Rahmen des “Biogas-Pool 2” zusammenschlossen, um als Gesellschafter in Müden (Aller) Biomethan zu produzieren Beispielsweise beteiligten sich die Stadtwerke Burscheid und Rinteln zusammen mit weiteren Stadtwerken an der Biogasanlage in Müden.
  • Die Kommanditgesellschaft (KG) bündelt diese Beteiligungen; eine öffentliche Platzierung von Kommanditanteilen an breitere Anleger fand nicht statt (das Investment blieb auf die beteiligten Stadtwerke und einige lokale Partner beschränkt).
  • Nachrangdarlehen (Crowdinvesting): Im Januar 2017 startete über die Plattformen LeihDeinerUmweltGeld, GreenVesting und CrowdPartner ein Crowdinvesting für private Anleger.
  • Anleger konnten der BEMA Biogas GmbH (der Betreiberfirma, siehe unten) ein qualifiziert nachrangiges Darlehen gewähren, um den Ausbau des Nahwärmenetzes mitzufinanzieren. Das Angebot umfasste bis zu 1,36 Mio.  Nachrangdarlehen mit 7 Jahren Laufzeit, 5,00 % Festzins p.a. und jährlicher Annuitäten-Tilgung. Eine Mindestzeichnung von 100 € (darüber hinaus in 50-€-Schritten) und keine feste Fundingschwelle wurden vorgegeben. Die folgende Tabelle fasst die wesentlichen Konditionen dieses Crowddarlehens zusammen:

 

Beteiligungsform Zeitraum / Angebot Konditionen und Details (Beispiel Nachrangdarlehen 2017)
Nachrangdarlehen (qualifizierter Rangrücktritt) – Crowdinvesting „Bioenergiedorf Müden“2022. Zeichnungsphase 23.01.2017 – 19.01.2018 über LeihDeinerUmweltGeld, GreenVesting, CrowdPartner (Co-Funding) Volumen bis 1.360.000 € ; feste Verzinsung 5,00 % p.a.; Laufzeit 7 Jahre; jährliche Rückzahlung in Annuitäten (Zins+Tilgung) bis Endfälligkeit 31.03.2024.

Keine Besicherung (unbesichertes Darlehen) Emittent/Borrower: BEMA Biogas GmbH (Betreiber).

Verwendung: Ausbau Nahwärmenetz & Liquidität. Rendite für Anleger 5 % jährlich

Risiko: Totalverlustrisiko bei Ausfall (qual. Rangrücktritt)

Kommanditkapital

(KG-Eigenkapital) – Beteiligung der Stadtwerke („Biogas-Pool 2“)

seit Gründung 2010/2011 Sieben Stadtwerke als Kommanditisten der BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG.

Gemeinschaftsinvestment zum Erwerb/ Betrieb der Biogasanlage (4 MW Gesamtleistung) in Müden und weiterer Pool-Anlagen Beispiele: Stadtwerke Burscheid, Rinteln u.a. brachten Eigenkapital ein.

Keine öffentliche Beteiligung, ausschließlich strategische Partner. Erträge aus dem Projekt fließen an die Kommanditisten gemäß Gesellschaftsvertrag (ausschüttungsabhängig).

Stille Beteiligungen nicht bekannt/ nicht angewandt Es liegen keine Hinweise vor, dass atypisch stille Beteiligungen oder Genussrechte an diesem Projekt angeboten wurden.

Die Finanzierung erfolgte über die KG-Anteile der Stadtwerke und das genannte Nachrangdarlehen.

Hinweis: Darüber hinaus erfolgte die Hauptfinanzierung der Anlagen über langfristige Bankdarlehen und Eigenmittel der Gesellschafter. Beispielsweise wurden bis 2017 insgesamt ca. 12,7 Mio. € in die Biogasanlage und das Wärmenetz investiert, was auf einen Mix aus Eigenkapital der beteiligten Stadtwerke und Fremdkapital (Bankkredite) schließen lässt. Im Jahr 2017 wurde zusätzlich das Bürgerdarlehen eingeworben, um den weiteren Ausbau zu beschleunigen.

Auszahlung an Anleger: Das Crowdinvesting-Darlehen war in den Jahren 2018–2024 jährlich mit Zins und Tilgung zu bedienen. Laut Plattformberichten wurden die Zins- und Tilgungsraten planmäßig gezahlt – so erhielten die Anleger z.B. am 31.03.2020 die dritte Jahresrate pünktlich. Bis zum Ende der Laufzeit 2024 sind alle Zahlungen an die Crowd-Investoren erfolgt; es kam zu keinem Zahlungsverzug oder Ausfall in diesem Projekt (ein positives Beispiel im Bereich Crowdinvesting).

BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG

Technische, ökologische und wirtschaftliche Merkmale

Das Projekt “Bioenergiedorf Müden” umfasst eine Biogasanlage mit angeschlossener Biomethan-Einspeisung sowie ein weit verzweigtes Nahwärmenetz im Dorf. Die wichtigsten Kenndaten sind in der folgenden Übersicht zusammengestellt:

 

Anlage/Netz Beschreibung und Kennzahlen
Biogasanlage Zwei NAWARO-Biogasanlagen (Nawaro = nachwachsende Rohstoffe) am Ortsrand von Müden/Aller.

Durch mikrobiologische Fermentation werden Biogas und daraus Strom & Wärme erzeugt. Gesamt elektrische Leistung ca. 2,6 MW (installiert). Die Anlage läuft seit Dezember 2011 im Dauerbetrieb.

Biogas-Aufbereitung Auf dem Gelände steht eine Aufbereitungsanlage (Aminwäsche), die Rohbiogas auf Erdgasqualität (Biomethan) veredelt. Leistung der Gasaufbereitung: ca. 700 Nm³ Biogas pro Stunde (nach Ausbau 2013) – entspricht etwa 350 Nm³/h Methan-Einspeisung.

Das aufbereitete Biogas (Bio-Methan) wird in die lokale Erdgasleitung der LSW-Netz GmbH eingespeist, einem Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Wolfsburg und der Lande GmbH (Avacon/Salzgitter).

Pro Jahr können so ca. 12 Mio. kWh erneuerbares Gas ins Netz eingespeist werden– genug, um rein rechnerisch 4.500 Haushalte mit Gas zu versorgen.

Blockheizkraftwerke (BHKW) Ein Teil des Biogases wird vor Ort verstromt. Drei BHKW (Blockheizkraftwerke) auf dem Anlagengelände wandeln rund  des Biogases in Strom (~710 MWh/Monat) und nutzen die Abwärme für das Wärmenetz.

Zusätzlich sind sechs weitere BHKW im Ort dezentral in Wärmekunden-Stationen aufgestellt. Insgesamt leisten die dezentralen BHKW etwa 1,98 MW_el und 1,70 MW_th (thermisch) und laufen mit einer hohen Auslastung (~95 %).

Durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird die EEG-Vergütung für den produzierten Strom um einen KWK-Bonus erhöht.

Nahwärmenetz Weitläufiges Fernwärmenetz im Dorf Müden: isolierte erdverlegte Rohrleitungen transportieren heißes Wasser (~90 °C Vorlauf) vom BHKW-Zentralpuffer zu den Abnehmern und kühlen auf ~40–60 °C Rücklauf ab.

Das Netz hat eine max. thermische Leistung von 1,7 MW und versorgt aktuell ~120 Haushalte sowie mehrere öffentliche Gebäude (Schule, Turnhalle, Feuerwehr, Gärtnerei etc.) mit Wärme.

Es wurden 198 Anschlussverträge mit Haushalten geschlossen (Zielzahl), Stand 2017 waren 120 real angeschlossen.

Die Wärmelieferverträge laufen über 10 Jahre mit Verlängerungsoption um 5 Jahre. Der Ausbau des Netzes erfolgte in fünf Bauabschnitten im Zeitraum 2012-2018.

Investitionsvolumen Bis 2017 wurden rund 12,7 Mio.  in die bestehende Biogasanlage und den Aufbau des Nahwärmenetzes investiert. Diese Summe umfasst Eigenkapital (Stadtwerke-Konsortium und lokale Partner) sowie Fremdkapital (Bankdarlehen).

Im Jahr 2017 kamen via Crowdinvesting weitere ~1,3 Mio. € hinzu, um den Endausbau des Wärmenetzes zu finanzieren.

Wirtschaftlichkeit Die Erlöse des Projekts speisen sich aus Einspeisevergütungen nach EEG für den erzeugten Strom (über 20 Jahre garantiert ab Inbetriebnahme 2011), aus Verkauf von Biomethan (langfristige Abnahme durch die beteiligten Stadtwerke und über Gasnetzhandel) sowie aus Wärmeentgelten der lokalen Wärmekunden (vermutlich indexiert an Heizöl/Gaspreise).

Durch die Nutzung von Abwärme und Gärrestverwertung als Dünger ist die Effizienz hoch; umliegende Landwirte beziehen den Gärsubstrat als kostenlosen Naturdünger, was mineralischen Dünger einspart.

Laut Allianz Climate Solutions sind sowohl auf der Input-Seite (Substratversorgung durch lokale Landwirte) als auch auf der Output-Seite(Wärmenutzung vor Ort) keine größeren Risiken erkennbar. Einzig einige Substratlieferverträge mussten nach 2018 verlängert werden, was aber als unkritisch eingestuft wurde.

Ökologische Aspekte Das Bioenergie-Projekt reduziert den Einsatz fossiler Brennstoffe: Biomethan ersetzt Erdgasund ermöglicht CO₂-neutrale Energieerzeugung. Pro 1.000 € Darlehen im Crowdinvesting werden ca. 0,62 t CO pro Jahr eingespart (Schätzung).

Insgesamt produziert Müden ~12 Mio. kWh grünen Strom und ~12 Mio. kWh Wärme jährlich (inkl. externer Nutzung des eingespeisten Gases). Das entspricht dem Bedarf von mehreren tausend Haushalten.

Durch die lokale Wärmeerzeugung ersetzt das Bioenergiedorf viele Öl- oder Gasheizungen im Ort – ein Beitrag zur Energiewende auf kommunaler Ebene. Ferner wird der Wirtschaftskreislauf regional gestärkt (Landwirte als Lieferanten und Abnehmer, lokale Wertschöpfung).

Abkürzungen: EEG = Erneuerbare-Energien-Gesetz; NAWARO = nachwachsende Rohstoffe; BHKW = Blockheizkraftwerk; KWK = Kraft-Wärme-Kopplung.

Technischer Betrieb: Die BEMA Biogas GmbH als Betreiber achtet auf eine optimale und sichere Fahrweise des Anlagenverbunds. Das Nahwärmenetz ist mit Lecküberwachung ausgestattet (Kabel im Schaum isolierter Rohre detektieren Feuchte und melden Undichtigkeiten).

Eine drehzahlgeregelte Netzpumpe und intelligentes Steuerungssystem sorgen für einen hydraulisch und thermisch optimierten Betrieb des Wärmenetzes. Überschüssige Wärme wird in Pufferspeichern vorgehalten; an sehr kalten Tagen können Spitzenlastkessel zugeschaltet werden, wobei der Großteil der Wärme aus den BHKW stammt.

Die Biogasanlage wird ganzjährig mit Substrat aus der umgebenden Landwirtschaft versorgt – überwiegend Maissilage, Gülle und Hühnertrockenkot aus Betrieben im Landkreis Gifhorn. Durch kurze Transportwege und Nutzung vorhandener Gülle entsteht eine Win-Win-Situation: Abfälle werden zu Energie, und die Reststoffe ersetzen Kunstdünger.

Wirtschaftliche Situation: Die BEMA Biogas GmbH erwirtschaftet Einnahmen aus Stromvergütung (zu festen EEG-Tarifen inkl. KWK-Bonus) und Wärmeverkauf. Zusätzlich erzielen die Kommanditisten Erlöse aus dem Verkauf des eingespeisten Biomethans – hierbei spielt die Beteiligung der Stadtwerke eine Rolle, da diese das Gas im Rahmen des Biogas-Pools nutzen/vermarkten.

Laut veröffentlichten Finanzberichten war die BEMA Biogas GmbH in den Jahren vor 2017 profitabel genug, um den Wärmenetz-Ausbau zunächst aus Eigenmitteln zu starten. Das Crowdinvesting-Darlehen diente dann der Beschleunigung des Ausbaus und Überbrückung von Liquidität.

Die Crowdanleger genießen den Vorteil einer festen Verzinsung; ihr Risiko war allerdings hoch (nachrangiges Darlehen, Totalverlustrisiko laut Vermögensanlagen-Informationsblatt2022.greenvesting.com). Insgesamt erwies sich das Projekt als stabil: während einige andere grüne Geldanlagen strauchelten, konnten in Müden sämtliche Verpflichtungen gegenüber Anlegern erfüllt werden.

BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG

Eigentümerstruktur und Management

Die Projektstruktur in Müden/Aller ist komplex, da mehrere Gesellschaften ineinandergreifen. Im Zentrum steht die BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG als Besitzgesellschaft der Biogasanlage.

Deren persönlich haftender Gesellschafter (Komplementär) ist die Bioenergie Müden-Aller GmbH, welche die Geschäftsführung der KG übernimmt. Die Kommanditisten (Teileigentümer) der KG sind vor allem die beteiligten Stadtwerke sowie lokale Initiatoren.

Die wichtigsten Unternehmen und Personen:

 

Akteur / Gesellschaft Rolle und Anteil
BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG(Müden/Aller) Projektgesellschaft (Betreiber-KG) der Biogasanlage Müden. Gegründet Juni 2010.

Geschäftszweck: “Errichtung, Unterhaltung und Betrieb sowie Vermietung/Verpachtung von Biogasanlagen und anderen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie”

In dieser KG bündeln sich die Beteiligungen der Investorengruppe. Sie firmiert unter HRA 200854 (Amtsgericht Hildesheim). Der Sitz ist Hauptstraße 15, 38539 Müden/Aller (identisch mit der Biogasanlage).

Bioenergie Müden-Aller GmbH Komplementär-GmbH (HRB 201970, AG Hildesheim). Gegründet März 2010 mit 25.000 € Stammkapital.

Unternehmenszweck: Planung, Verwaltung und Betrieb von Bioenergie-Anlagen sowie Gründung und Geschäftsführung von Kommanditgesellschaften. D

iese GmbH führt die Geschäfte der KG und vertritt sie nach außen (einziger persönlich haftender Gesellschafter). Sie hat (

laut Handelsregister) nur einen Geschäftsführer, der allein vertretungsberechtigt ist.

BEMA Biogas GmbH Betriebsführungs-Gesellschaft (Betreibergesellschaft) der Biogasanlage, zuständig für den operativen Betrieb vor Ort. Sitz: Hauptstr. 15, Müden. Gegründet 2010/2011; eingetragen HRB 202058 (AG Hildesheim).

Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Jan Henrik Schmale (Projektleiter vor Ort) sowie zwei weitere Geschäftsführer. Schmale (geb. ~1982) ist Ingenieur und fungiert als das „Gesicht“ des Bioenergiedorfs (Grußwort an die Anleger, technische Leitung).

Die BEMA GmbH ist Emittentin des Nachrangdarlehens 2017 und nutzt die Darlehensmittel für das Projekt. Laut Creditreform hatte BEMA Biogas GmbH (2017) fünf Gesellschafter und drei Geschäftsführer.

Zu den Gesellschaftern zählen vermutlich die Hauptakteure des Projekts: Jan Henrik Schmale selbst, der lokale Landwirt Jens Kammann (Mitgründer, seit 2011 Gesellschafter), und unter Umständen juristische Personen aus dem Beteiligungskreis (möglicherweise die Bioenergie Müden-Aller GmbH oder sogar die BHR KG selbst als Anteilseigner).

Die genaue Anteilverteilung ist nicht öffentlich, doch Jens Kammann – ein Landwirt aus Müden – war wesentlich an der Initiierung beteiligt (er trat 2011 als Gesellschafter ein) und stellt vermutlich Flächen/Substrate.

Biogas Pool II für Stadtwerke GmbH & Co. KG Dieser Name bezeichnet das Stadtwerke-Konsortium, das hinter der Finanzierung steht. Unter Federführung der Beratungsfirma Arcanum Energy schlossen sich 2011 sieben kommunale Versorger zum “Biogas-Pool 2” zusammen, um gemeinsam in Biomethan-Anlagen zu investieren.

Teilnehmer sind u.a. die Stadtwerke Burscheid GmbH (NRW) und die Stadtwerke Rinteln GmbH (Niedersachsen), sowie weitere Stadtwerke aus OWL und Norddeutschland.

Die Stadtwerke Rinteln weisen in ihrem Geschäftsbericht eine Beteiligung an der Biogas Pool II für Stadtwerke GmbH & Co. KG aus – hierin gebündelt dürfte der Gemeinschaftsanteil der Versorger an der BHR KG gehalten werden.

Wirtschaftlich Berechtigte auf Stadtwerkeseite sind demnach die kommunalen Energieversorger, die über den Pool Anteile an der Biogasanlage Müden halten. Die Idee dahinter: Stadtwerke werden selbst Biomethan-Produzenten, um unabhängiger von Vorlieferanten zu sein.

Arcanum Energy (Projektentwickler) übernahm Planung und später Betriebsmanagement der Gasaufbereitung im Auftrag der Pool-Gesellschafter.

Lokale Partner & Hintermänner Neben den Stadtwerken sind lokale Akteure wesentlich: Jan Henrik Schmale (Geschäftsführer BEMA) ist zugleich Mitgesellschafter und lenkt das operative Geschäft. Jens Kammann (Landwirt aus Müden) war einer der Projektinitiatoren und Gesellschafter der BEMA GmbH.

Er dürfte auch Substratlieferant sein, was Interesse an einer erfolgreichen Anlagenperformance schafft. Außerdem wurde ein Austausch mit der nahegelegenen Bioenergie Ribbesbüttel GmbH gepflegt – deren Betreiber (Stefan und Ute Löbbecke) betreiben im Nachbarkreis eine ähnliche Anlage und waren am Wissenstransfer beteiligt.

Laut Creditreform zählt die Bioenergie Ribbesbüttel GmbH zum Unternehmensverbund der BHR Bioenergie Müden-Aller was auf eine Kooperation oder kleinere Beteiligung hindeutet.

Ferner existieren am Standort verbundene Servicefirmen: z.B. die Müden-Aller Tief- und Rohrbau GmbH (gegr. 2014) unter Leitung von Helge Claus, die Bauleistungen fürs Wärmenetz erbrachte (Sitz ebenfalls Hauptstr. 15).

Eine weitere Firma DHSD Müden (Aller) GmbH & Co. KG wird am Standort geführt (Bereich landwirtschaftliche Maschinenvermietung) – hier ist Jan Henrik Schmale als Partner genannt, was auf betriebliche Synergien hindeutet.

Insgesamt steht hinter dem Bioenergiedorf Müden ein Netzwerk aus kommunalen und privaten Gesellschaftern: die öffentlichen Stadtwerke tragen den Großteil des Kapitals und erhalten dafür das produzierte Bio-Erdgas, während lokale Unternehmer (Schmale, Kammann & Kollegen) die Umsetzung vor Ort verantworten und davon (durch Wärmeverkauf, Pachten, oder Geschäftsführergehälter) profitieren.

 

Management: Die Geschäftsführung der beteiligten Gesellschaften liegt zum einen in Händen der Stadtwerke-Vertreter (für strategische Fragen) und zum anderen bei den lokalen Betreibern. Jan Henrik Schmale fungiert als Geschäftsführer der Bioenergie Müden-Aller GmbH (Komplementär) und der BEMA Biogas GmbH.

Er koordiniert den Anlagenbetrieb und den Nahwärmeausbau vor Ort. Unterstützt wird er von technischen Betriebsleitern und ggf. weiteren Geschäftsführern bei BEMA (Creditreform erwähnte insgesamt drei GF bei BEMA Die Stadtwerke-Partner sind über Beiräte und Gesellschafterversammlungen eingebunden; sie stellen üblicherweise kein tägliches Personal, haben aber Aufsichts- und Kontrollrechte.

Beispielsweise ist im Investorenbeirat der Plattform LDUG auch ein Vertreter (David Stahmann) involviert, der die Crowdinvestoren-Perspektive einbringt.

Insgesamt steht wirtschaftlich hinter der BHR Bioenergie Müden-Aller ein starkes öffentlich-privates Bündnis: Einerseits sieben kommunale Versorgungsunternehmen (die letztlich im Eigentum von Städten und Gemeinden stehen) und andererseits regionale Unternehmer und Landwirte, die das Projekt initiiert und vorangetrieben haben. Diese Mischung aus institutionellem Kapital und lokalem Know-how hat das Projekt ermöglicht und gewährleistet sowohl die Finanzierung als auch den Betriebsführungs-Erfolg.

BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG

Entwicklungen und Meilensteine (2010-2025)

Die folgende Chronologie zeigt die wichtigsten Entwicklungen des Projekts in den letzten 15 Jahren – von der Gründung über Inbetriebnahme und Erweiterungen bis heute. Dabei wird auch ersichtlich, dass größere Krisen oder negative Ereignisse weitgehend ausgeblieben sind: Das Bioenergiedorf Müden gilt als erfolgreiches Vorhaben der Bürgerenergie.

 

Jahr Entwicklung / Meilenstein
2010 Gründung der Bioenergie-Projektgesellschaft: Eintrag der BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG im Juni 2010. Gleichzeitig Gründung der Bioenergie Müden-Aller GmbH (Komplementär) im März 2010.

Die Initiatoren (Schmale, Kammann) holen kommunale Partner ins Boot: Im Laufe des Jahres formiert sich der Stadtwerke-Biogas-Pool 2, um in Müden und einem Parallelprojekt in Altena (NRW) Biogasanlagen zu finanzieren.

2011 Bau und Inbetriebnahme: Die Biogasanlage Müden/Aller wird errichtet. Ende 2011 geht sie offiziell in Betrieb und speist erstes Biomethan ins Erdgasnetz ein. An der Einweihung sind Vertreter der sieben beteiligten Stadtwerke anwesend.

Zitat eines Stadtwerke-Geschäftsführers: „Mit diesem Modell sind Stadtwerke selbst zu Biomethan-Produzenten geworden. Für Stadtwerke ist das sicher außergewöhnlich.“. Bereits zum Start sind lokale öffentliche Einrichtungen (Schule, Feuerwehr) an das Nahwärmenetz angeschlossen.

2012–2013 Erweiterung der Kapazität: Aufgrund hoher Nachfrage nach Bioerdgas wird die Aufbereitungsanlage ausgebaut. Im Jahr 2013 steigert Biogas-Pool 2 die Einspeisekapazität in Müden um +350 Nm³/h Rohgas. Parallel wächst das Nahwärmenetz auf über 100 angeschlossene Haushalte.

Die Anlage läuft zuverlässig: kein Störfall bekannt (nur Auflagen der Störfall-Verordnung aufgrund der Gasmenge, üblich für derartige Anlagen).

2013 ergeht zudem eine behördliche Genehmigung zur Kapazitätserhöhung (Veröffentlichung GAA Braunschweig).

2014–2016 Stabiler Betrieb und kleinere Optimierungen: In diesen Jahren konsolidiert sich das Bioenergiedorf. Der Anlagenbetrieb wird von Arcanum Energy im Auftrag der Stadtwerke professionell überwacht (über 40 Biogas-Upgrading-Anlagen betreut).

Die Substratversorgung wird durch neue Lieferverträge gesichert (u.a. Mais von umliegenden Höfen, Gülle aus Mastbetrieben).

Es gibt keine negativen Presseberichte, im Gegenteil: Müden wird in Fachkreisen als positives Beispiel für eine gelungene lokale Energiewende genannt. Die Stadtwerke verbuchen das Investment als Teil ihrer Erneuerbare-Energien-Strategie.

2017 Bürgerbeteiligung & Wärmenetzausbau: Im Januar 2017 startet die Kampagne “Crowdinvestment Bioenergiedorf Müden”. Über drei Online-Plattformen wird ein Nachrangdarlehen angeboten2022, um Mittel für die Erweiterung des Nahwärmenetzes einzuwerben.

Das Funding läuft bis Anfang 2018 und erreicht insgesamt rund 1,36 Mio. €. Mit dem Geld werden fünf neue Wärmenetz-Bauabschnitte umgesetzt, um auf 198 Anschlüsse auszubauen. Die Crowd-Investoren erhalten 5 % Zinsen p.a. und jährliche Rückflüsse.

Zeitgleich bestätigt ein Gutachten der Allianz Climate Solutions die solide Projektbasis (verlässliche Substratlieferanten, gesicherte Wärmenachfrage).

Negative Stimmen gibt es kaum – lediglich die Verbraucherzentrale weist allgemein auf die Risiken von Crowdinvesting hin (Totalverlustrisiko laut VIB)2022, betont aber auch die Transparenz im Falle Müden (veröffentlichte Jahresabschlüsse, ausführliche Projektinfos).

2018–2020 Betrieb in vollem Umfang: Das erweiterte Wärmenetz wird fertiggestellt und versorgt nun immer mehr Haushalte in Müden.

Trotz schwankender Öl-/Gaspreise bleibt das Interesse an Wärmeanschlüssen groß – die meisten der 198 Verträge werden aktiv, da die Bürger von der zuverlässigen, preisstabilen Nahwärme profitieren (unabhängig vom Heizölpreis).

Die BEMA Biogas GmbH erwirtschaftet stabile Cashflows; alle Zins- und Tilgungszahlungen an die Crowd erfolgen pünktlich (erste Zahlung 31.03.2018, dann jährlich bis 2024).

Im Oktober 2019 wird Müden in einem Regionalmagazin als „Bioenergiedorf zum Anfassen“ porträtiert – Bürger berichten von hoher Zufriedenheit (kaum Geruch oder Lärm, stetige Wärme) und die regionale Presse lobt das Engagement vor Ort (lokale Wertschöpfung, Klimaschutz).

2021–2025 Volllaufende Anlage und Kreditrückzahlung: Die Biogasanlage nähert sich 10 Jahre Betriebszeit und läuft weiterhin rentabel. 2021/22 treten zwar allgemeine Herausforderungen auf (steigende Rohstoffpreise, coronabedingte Verzögerungen bei Wartung), aber Müden übersteht dies ohne Ausfälle.

Bis März 2024 werden alle Crowd-Darlehen vollständig zurückgeführt. Die letzte Rate ging planmäßig an die Anleger – ein Erfolg, da bei manch anderem Crowdinvest-Projekt Verzögerungen auftraten. Im Jahr 2025 versorgt die Bioenergie Müden-Anlage fast den gesamten Wärmebedarf der Gemeinde (über 150 Gebäude angebunden) und produziert gleichzeitig grünes Gas für die beteiligten Stadtwerke.

Negative Presse: In den vergangenen 15 Jahren gab es keine Skandale, Insolvenzen oder Gerichtsprozesse im Zusammenhang mit BHR Bioenergie Müden-Aller. Weder Verbraucherwarnungen noch behördliche Beanstandungen wurden publik.

Lediglich vereinzelte Ereignisse wie ein Strohballenbrand 2017 am Lager der Biogasanlage wurden lokal vermeldet (die Feuerwehr löschte, kein Personenschaden) – das betraf jedoch den Betrieb nicht erheblich.

Insgesamt wird das Projekt als Vorzeigebeispiel für dezentrale Energieversorgung gesehen und hat sein Versprechen gehalten, Anleger und Umwelt gleichermaßen profitieren zu lassen.

 

Fazit: Aus Sicht der letzten 15 Jahre ist BHR Bioenergie Müden-Aller GmbH & Co. KG ein erfolgreiches Bioenergie-Investment ohne gravierende negative Vorkommnisse. Die Gesellschaft steht wirtschaftlich auf den Säulen garantierter EEG-Einnahmen, regionaler Wärmeerträge und engagierter Gesellschafter.

Weder gab es Warnungen vor unseriösen Praktiken, noch Anzeichen finanzieller Schieflagen – im Gegenteil hat das Projekt sogar in der Crowdinvestor-Community für positive Überraschung gesorgt, weil es seine Verpflichtungen voll erfüllte. Dieses Bioenergiedorf demonstriert, dass ökologische Zielsetzungen und wirtschaftliche Stabilität Hand in Hand gehen können, wenn Kommunen und Bürger vor Ort zusammenarbeiten.

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Quellenverzeichnis

  1. Projektinformationen und technische Details

  2. Beteiligung der Stadtwerke / Biogas-Pool

  3. Beteiligungsbedingungen und Crowdinvesting-Verlauf

  4. Handelsregister & Unternehmensdaten

  5. Ökologische und wirtschaftliche Bewertung

  6. Weitere Quellen zu Projektverlauf und kommunaler Energieversorgung