Das Bankhaus HSBC hat sich in einer Studie mit den Zukunftsaussichten an den weltweiten Finanzmärkten beschäftigt und einige Prognosen gewagt. Im Ergebnis müssen sich Anleger auf wilde Börsenzeiten einstellen. Informationen und schnelle Reaktionen bleiben demnach auch in diesem Jahr oberste Pflicht.
Für die Entwicklung der Aktienmärkte, auch im Hinblick auf die Performance-Chancen der Fondsbranche, sind die Finanzexperten von HSBC optimistisch. Die Briten werten insbesondere die zunehmenden Mittelzuflüsse in Fonds als Indikator für einen anhaltenden Aufwärtstrend an den Börsen. Seit neun Wochen seien die Zuflüsse positiv (Stichtag 23.1.), während vorher eine vierjährige Durststrecke mit stetigen Mittelabflüssen die Branche beutelen.
Der mit weitem Abstand größte Teil der Mittel (ca. 50%) fließt in die Emerging Markets. Institutionelle Anleger investieren auch wieder vorsichtig in den US-Markt, insbesondere ins Gesundheitswesen. Technologie-Titel hingegen sind derzeit eher in Ungnade gefallen.
Eine Anlageklasse, die auch 2013 Zuwächse verzeichnen soll, sind Unternehmensanleihen. Während Staatsanleihen kaum Zinsen liefern und teilweise negative Realrenditen gezahlt werden, sind Anleihen bonitätsstarker Unternehmen eine lukrative und interessante Alternative. Das Chancen-Risiko-Verhältnis bewertet die HSBC in diesem Segment als besonders lukrativ.
Immobilien, Edelmetalle und Rohstoffe sind weiterhin interessante Anlageklassen bei denen die HSBC keine Blasenbildung befürchtet, sondern mit steigenden Preisen rechnet.
Als weiteres interessantes Segment empfehlen die Briten eine Beimischung von Hochzinsanleihen (High-Yield-Anleihen). Allerdings ist bei Unternehmens-Hochzins-Anleihen Vorsicht geboten: Die hohen Zinsen gibt es wegen der schlechten Kreditwürdigkeit der Unternehmen. HSBC empfiehlt deshalb, sich die Unternehmen genau anzuschauen und solche auszuwählen, die ein solides Geschäftsmodell und geringe Verschuldung vorweisen.
Die weiteren Prognosen der Studie beziehen sich vor allem auf Weltpolitik und internationale Finanzmärkte. Demnach wird der Euro das laufende Jahr überleben, die Niedrigzinspolitik der größten Notenbanken wird anhalten und das Zinsniveau wird weiterhin auf sehr niedrigem Level stagnieren.
Staatsanleihen von Ländern mit guter Bonität werden weiterhin nicht einmal einen Inflationsschutz bieten, daher lassen sich in diesem Segment quasi ausschließlich Renditen mit Anleihen von Schwellenländern erzielen. Renditen gibt es natürlich nur auf Kosten der Sicherheit. Der größte Risikofaktor ist die Volatilität. Insbesondere lokale Währungen der Schwellenländer können stark schwanken, schreiben die Analysten der HSBC in ihrer Studie.
Sorgen bereitet den Bankern die Entwicklung in den USA. Die lockere Geldpolitik, die zu einem starken Wachstum der Geldmenge mit entsprechenden Inflationsrisiken geführt hat, in Verbindung mit der ausufernden Staatsverschuldung, stellen erhebliche Risiken dar. Sollte die politische Patt-Situation eine Anhebung der Schuldenobergrenze im Weg stehen, werden erhebliche negative Auswirkungen auf die Wirtschaft sowie automatische Steuererhöhungen befürchtet.
Die vollständige Studie (in Englisch) als HSBC_Fondsstudie.
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