05 Nov 2012

Immer mehr Krankenhäuser versuchen in den USA die Behandlungskosten von Patienten mithilfe von Inkasso-Büros einzutreiben. Da zum Teil unkonventionelle Methoden benutzt werden versucht eine Staatsanwältin aus Minnesota dem Trend entgegenzuwirken.

In den USA gibt es ungefähr 5000 öffentliche Krankenhäuser, die aufgrund von zahlungsuntüchtigen Patienten Schulden in Höhe von 40 Milliarden Dollar aufweisen. Deshalb greifen Krankenhäuser in den USA nun zu härteren Mitteln, damit Patienten für ihre Behandlungen aufkommen. Eine große Anzahl von Krankenhäusern engagieren bereits private Geldeintreiber, dessen teils rabiaten Methoden jedoch umstritten sind. Zudem wird oftmals gegen Datenschutzgesetze und das Arztgeheimnis verstoßen. Um die Zahlungsunwilligkeit vorzubeugen, werden Patienten nicht mehr nach der Behandlung unter Druck gesetzt, sondern Patienten die zum Beispiel in die Notaufnahme müssen, werden beim betreten bereits gefragt eine Anzahlung zu leisten.

Als erstes sind die Mitarbeiter der Krankenhäuser aufgefordert, den Patienten nach seiner Kreditkarte zu fragen. Falls diese nicht vorhanden ist, soll der Patient weiter bedrängt werden mit dem Ziel zum Beispiel sein Scheckbuch aus dem Auto zu holen. Im Raume steht im Moment auch der Verdacht der Verstoßung gegen Staats- und Bundesgesetze von Seiten der Inkasso-Büros: Mitarbeiter sollen Patientenakten durchgelesen haben, um sowohl den Grad der Krankheit als auch die Kreditwürdigkeit der Patienten zu analysieren. Mithilfe dieser Informationen sollen Patienten in so genannte schwarze Listen eingeordnet sein, die Patienten beinhalten, die das Krankenhaus nicht mehr besuchen sollen.