Fintech / Kryptowährungen (Emittent von Crypto ETPs)

21Shares AG

Adresse

Pelikanstrasse 37, 8001 Zürich, Schweiz

  • Erstellt am: 14.04.2025
  • Aktualisiert am: 14.04.2025
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Kritische Analyse des Wertpapierprospekts für das 21Shares Stacks Staking ETP (ASTX)

Struktur und Transparenz des Prospekts

Der vorliegende Prospekt erfüllt formal die Anforderungen der EU-Prospektverordnung, weist jedoch erhebliche Defizite in der Anlegerkommunikation auf. Die komplexe Verschränkung von Basisprospekt und produktspezifischen Angaben entspricht nicht den in [2] geforderten Verständlichkeitskriterien. Insbesondere die Darstellung des Staking-Mechanismus als Blackbox ohne technische Validierungsdetails ([1]) erschwert die Risikobewertung.

Emittentenrisiken und Unternehmensstruktur

Abhängigkeiten in der Konzernstruktur

Die 21Shares AG als Schweizer Emittentin unterliegt zwar strengen Aufsichtsregimen, die ultimative Kontrolle durch eine Cayman-Islands-Muttergesellschaft (21co Holdings Limited) schafft jedoch regulatorische Graubereiche. Die in [13] offengelegten Cashflow-Probleme (negative operative Cashflows von -1,55 Mrd. USD 2023) verdeutlichen die Abhängigkeit vom Fortbestand der Kryptomärkte.

Produktspezifische Risikofaktoren

Volatilität und Kapitalschutz

Die fehlende Kapitalgarantie bei gleichzeitiger Hebelwirkung durch Staking-Rewards führt zu einem exponentiellen Risikoprofil. Wie in [8] dargelegt, können plötzliche Protokolländerungen in der Stacks-Blockchain (z.B. Forks) zu vollständigem Wertverlust führen – ein Szenario, das im Prospekt nur unzureichend quantifiziert wird.

Regulatorische Unsicherheiten

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die uneinheitliche regulatorische Behandlung von Staking-Produkten in der EU ([7]) wird im Prospekt zwar benannt, jedoch ohne konkrete Länderrisikoanalysen. Die pauschale Warnung vor möglichen Handelsbeschränkungen genügt nicht den ESMA-Leitlinien zur Risikokommunikation.

Kostenstruktur und rentabilität

Versteckte Kostenimplikationen

Die deklarierte Gesamtkostenquote von 2,5% p.a. verschleiert die tatsächlichen Belastungen durch ständiges Rebalancing der Staking-Pools. Vergleiche mit konventionellen Staking-Lösungen ([11]) zeigen Überrendite-Risiken von bis zu 150 Basispunkten bei Volatilitätsspitzen.

Technologische Abhängigkeiten

Blockchain-Protokollrisiken

Die Abhängigkeit vom Stacks-Protokoll (Layer-2-Lösung für Bitcoin) schafft ein innovationsbedingtes Ausfallrisiko. Wie in [3] kritisiert, fehlen Angaben zur Validator-Auswahl und Slashing-Bedingungen bei Konsensverletzungen.

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