Herstellung und Wartung modularer Anlagen zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff[1][2][3][7]

H2 Core AG

Adresse

Rüsdorfer Straße 8, 25746 Heide, Deutschland

  • Erstellt am: 22.04.2025
  • Aktualisiert am: 22.04.2025
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Kritische Analyse des Wertpapierprospekts der H2 Core AG

Finanzielle Risiken und Prognosen

Die H2 Core AG weist trotz prognostizierter Umsatzsteigerungen von 4,9 Mio. Euro (2023) auf 27,1 Mio. Euro (2025) erhebliche strukturelle Defizite auf. Der negative EBIT von -0,56 Mio. Euro (2024E) und Free Cashflow von -3,13 Mio. Euro (2024E) verdeutlichen die Abhängigkeit von externer Finanzierung[2][4]. Die Barkapitalerhöhung 2024 um 324.826 Euro erscheint angesichts des geplanten Produktionsausbaus unzureichend, zumal die Kapitalflussrechnung für 2023 einen negativen operativen Cashflow von 53.443,83 Euro ausweist[1].

Abhängigkeiten und Lieferkettenrisiken

Strategische Abhängigkeit von Enapter

Die exklusive Nutzung von Enapter-Elektrolyseuren in allen Systemen schafft ein monopolistisches Lieferantenrisiko. Die jüngste Übernahme von 50 AEM Flex 120-Produktionsaufträgen (April 2024) zeigt, dass 93% der Stackmodule von Enapter abhängen[VI.5.b.bb]. Die Beteiligung Enapters an der H2 Core AG (24,8%) und personelle Verflechtungen im Aufsichtsrat bergen Interessenkonflikte, insbesondere bei Preisanpassungen[IX.2.a].

Corporate-Governance-Bedenken

Kontrollkonzentration bei Hauptaktionären

Die Poolvereinbarung zwischen TCH (40,85%) und Enapter (24,8%) ermöglicht faktische Vetomacht über alle Hauptversammlungsbeschlüsse. Der CEO Ulf Torben Jörgensen kontrolliert über TCH indirekt 40,85% der Stimmrechte, während gleichzeitig 80,46% der Aktien sechsmonatigen Lock-up-Beschränkungen unterliegen[V.2.f]. Dieses Machtgefälle gefährdet die Interessen von Minderheitsaktionären bei zukünftigen Kapitalmaßnahmen.

Technologische und regulatorische Risiken

Marktakzeptanz und Subventionsabhängigkeit

Die Wirtschaftlichkeit der Systeme hängt maßgeblich von staatlichen Förderprogrammen wie der EU-Wasserstoffbank (geplant ab 2024) und dem US Inflation Reduction Act ab. Ein Auslaufen der Subventionen würde die Break-even-Umsatzschwelle von aktuell 14 Mio. Euro auf über 30 Mio. Euro anheben[VI.7]. Zudem besteht das Risiko technologischer Obsoleszenz durch konkurrierende PEM- und SOEC-Technologien, die aktuell 68% des Elektrolyseurmarktes dominieren.

Operative Herausforderungen

Skalierungsrisiken in der Produktion

Die geplante Verzehnfachung der Produktionskapazität von 240 (2023) auf 2.400 Systeme/Jahr bis 2026 erfordert Investitionen von 10 Mio. Euro in neue Fertigungsstätten[VI.3]. Die aktuellen vier Montagelinien in Heide erreichen jedoch nur 70% der geplanten Taktzeiten, was sich in Lieferverzögerungen bei 23% der 2023 bestellten Containeranlagen zeigte[XVI.2.c].

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