Investitionen in nachhaltige und innovative Nahrungsmittelunternehmen
Rechtsform
GmbH & Co. KG
Adresse
Kaistraße 16, 40221 Düsseldorf, Deutschland
Die Katjesgreenfood GmbH & Co. KG emittiert 25.000 unbesicherte Inhaberschuldverschreibungen mit einem maximalen Volumen von 25 Mio. € (Nennwert je Stück: 1.000 €). Die Anleihe läuft über 5 Jahre (2022–2027) und bietet einen festen Zinssatz von 8% p.a., der jährlich nachträglich gezahlt wird. Der Ausgabepreis liegt bei 100% des Nennwerts.
Kritisch zu betrachten ist die fehlende Besicherung sowie die vorgesehene Handelsplatzierung im Freiverkehr (Open Market), der geringere Liquidität und Transparenz im Vergleich zum regulierten Markt aufweist. Die Zinszahlungen sind zudem nachrangig gegenüber gesetzlich privilegierten Verbindlichkeiten[4][23].
Als Holdinggesellschaft ist Katjesgreenfood vollständig abhängig von der Performance ihrer Beteiligungen, darunter 10 operative Portfoliounternehmen. Das operative Ergebnis schwankte zwischen -1,25 Mio. € (2020) und +11,27 Mio. € (2022), was auf das hohe Venture Capital-Risiko verweist[9][19].
Die Eigenkapitalquote sank von 57,7% (2020) auf 41% (2022), während die Nettofinanzverbindlichkeiten auf 43,4 Mio. € stiegen. Die negative operative Cashflow-Entwicklung (-1,61 Mio. € 6M/2022) zeigt Liquiditätsengpässe bei fortgesetzter Expansionsstrategie[9].
Von den geplanten 23,8 Mio. € Nettoemissionserlös sollen 59,7% (14,2 Mio. €) zur Tilgung eines Darlehens der Schwestergesellschaft Katjes Fassin verwendet werden. Dieses diente dem Erwerb der Genius Foods Ltd. – ein kritisches Clusterrisiko, da Genius 52,2 Mio. € des Beteiligungsportfolios ausmacht[91][98].
33,6% (8 Mio. €) sind für Neuinvestitionen vorgesehen, trotz bestehender Portfoliounternehmen mit Verlusten (z.B. Veganz AG). Die Strategie setzt auf weitere Hebelwirkung bei bereits hohem Verschuldungsgrad.
Die Anleihebedingungen sehen einen Mehrheitsbeschlussmechanismus vor, der Gläubiger auch bei Nichtteilnahme bindet (§12 SchVG). Zudem ermöglicht §7.2 ein vorzeitiges Kündigungsrecht der Emittentin bei Steueränderungen, was Anlegerrechte beschränkt.
Die doppelte Konzernstruktur über KG und GmbH ermöglicht zwar Haftungsbeschränkungen, führt aber zu Intransparenz. Die Abhängigkeit von der Katjes-Lizenz (kündbar bei Stimmrechtsverlust der Gründer) schafft zusätzliches Markenrisiko[15][71].
Der Zinssatz von 8% liegt deutlich über vergleichbaren Unternehmensanleihen (2022er Durchschnitt: 4-6%), was das hohe Ausfallrisiko kompensiert. Die geplante Börsennotierung im Freiverkehr erschwert zudem eine realistische Preisfindung.
Trotz ESG-Ansatz (Impact Investing) fehlt ein externes Rating. Die selbst deklarierte Ausrichtung auf UN-SDGs wird nicht durch unabhängige Zertifizierungen validiert, was Greenwashing-Risiken birgt[1][85].
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