19 Mai 2025

BaliInvest ist ein 2021 gegründetes Startup mit Sitz auf Bali, das Immobilieninvestments durch Tokenisierung digitalisiert. Das Unternehmen firmiert unter dem Namen „Bali NFT Investmentgroup“ als indonesische PT (Perseroan Terbatas), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Es ermöglicht Kleinanlegern den Einstieg in balinesische Luxusimmobilien ab rund 1.400 US-Dollar über die firmeneigene Plattform Investors4U. Geleitet wird das Unternehmen von drei deutschen Gründern.

BaliInvest – Das Wichtigste in Kürze

Gründer mit Quereinsteiger-Profilen
Die drei Gründer von BaliInvest kommen aus den Bereichen Fitness, Coaching und Motorsport – klassische Immobilienexpertise fehlte ihnen zu Beginn. Stattdessen bringen sie digitale Vertriebserfahrung, Social-Media-Kompetenz und Krypto-Affinität ein.

Geschäftsmodell: Tokenisierte Auslandsimmobilien
BaliInvest verspricht, Luxusvillen auf Bali durch digitale Token bereits ab ca. 1.400 US-Dollar investierbar zu machen. Die hauseigene Plattform Investors4U dient als Verwaltungstool, Marktplatz und Investitionsinterface.

Krypto-Integration mit regulatorischen Grauzonen
Die Plattform erlaubt Investitionen per Stablecoins (USDC/USDT) und optional ohne KYC-Identifizierung. Diese Offenheit gegenüber Anonymität wirft Fragen zur Geldwäscheprävention und Anlegertransparenz auf.

Marketing über Lifestyle und Webinare
Statt klassischer Beratung setzt BaliInvest auf Influencer, Webinare und Mindset-Coaching mit Renditeversprechen von „20 %+ p.a.“. Die Selbstdarstellung kombiniert Krypto-Content mit Strandleben – seriöse Prüfmechanismen bleiben im Hintergrund.

Hohe Risiken trotz Paradies-Kulisse
Mangels BaFin-Kontrolle, externem Beirat und abgesichertem Zweitmarkt tragen Investoren das volle Projekt- und Plattformrisiko. Trotz Visionen von Rendite und Freiheit bleibt BaliInvest ein spekulatives Hochrisiko-Investment mit fraglicher Substanz.

Gründer mit unkonventionellen Karrieren

BaliInvest wurde von drei jungen Deutschen gegründet, die eher untypische Wege in die Immobilienwelt fanden. Kevin Beutler, Gründer und CEO, begann als Fitnessökonom und Online-Coach, baute dann in Hamburg ein Vertriebsteam für Edelmetalle auf und stieg 2019 in die Kryptowelt ein.

Dort avancierte er zum Top-Manager einer internationalen Krypto-Wissensplattform und generierte in zwei Jahren angeblich 40 Millionen Euro Umsatz – finanzielle Unabhängigkeit, die ihm bereits mit Mitte 20 ein Leben auf Bali ermöglichte.

Jonas Freiwald, Co-Founder und Vertriebschef, zog 2021 nach Bali und präsentiert sich seither als Entrepreneur und Web3-Enthusiast: In sozialen Medien beschreibt er sich als Krypto-Coach und Content Creator und verweist auf seine Rolle als CEO eines Start-ups für Fractional Investing (Plattform „Poool“) sowie Co-Founder von BaliInvest.

Manou Antweiler, dritter Mitgründer und Verantwortlicher für strategische Partnerschaften, hat einen kuriosen Karrierewandel vom Rennsport zum Investment hingelegt. Der gelernte Motorradrennfahrer – 2015 ausgezeichnet als ADAC „Rookie of the Year“ und Sieger des Yamaha R6 Cups – entdeckte nach seiner aktiven Sportzeit das Krypto- und Immobiliengeschäft für sich.

Heute lebt auch er auf Bali und inszeniert sich auf Instagram als „🏝️ Living in Bali, Rennfahrer aus Leidenschaft, Investor“.

So verschieden die Hintergründe sind, eins haben alle Gründer gemeinsam: 

Branchenerfahrung in Immobilien fehlte anfangs. Die drei Quereinsteiger bringen dafür Vertriebserfolg, Coaching-Mentalität und Krypto-Affinität mit. Diese ungewöhnliche Mischung prägt das Profil von BaliInvest – ein Startup, das Immobilieninvestments mit dem Geist der digitalen Nomaden verbindet.

Ironisch mag man anmerken: Statt grau melierter Immobilienveteranen stehen hier Fitness-Coaches, Rennfahrer und Krypto-Influencer am Ruder. Das verleiht dem Unternehmen eine gewisse Start-up-Frische, wirft aber auch Fragen nach klassischer Expertise und solidem Handwerk im Bauträgergeschäft auf.

Tokenisierte Immobilien und eigene Plattform

BaliInvest verspricht, den Kauf von Luxus-Immobilien auf Bali so einfach und erschwinglich zu machen wie einen Online-Investmentkauf. Das Geschäftsmodell basiert auf der Tokenisierung von Immobilien: Resorts und Villen werden in digitale Anteilsscheine aufgespalten, die Investoren bereits ab kleinen Beträgen erwerben können.

Laut Unternehmensangaben ist ein Einstieg schon ab ca. 1.400 US-Dollar möglich, wodurch auch Kleinanleger „ikonische Strandimmobilien“ erwerben könnten. Technisch umgesetzt wird dies über eine firmeneigene Online-Plattform namens Investors4U (I4U).

Diese fungiert als digitales Backoffice und Marktplatz, auf dem Anleger Anteile zeichnen, verwalten und gegebenenfalls handeln können. Co-Gründer Jonas Freiwald ist selbst Mitentwickler dieser Lösung, was die starke interne Ausrichtung betont: BaliInvest setzt auf Eigenbau-Technologie, anstatt auf etablierte Marktplätze zurückzugreifen.

Durch die Tokenisierung soll der Immobilienerwerb flexibilisiert werden. Jeder Token repräsentiert einen Anteil am Projekt – ähnlich einem digitalen Wertpapier, nur ohne formal so zu heißen. Die Idee: viele Investoren teilen sich ein Objekt und partizipieren anteilig an Mieteinnahmen und Wertsteigerungen.

BaliInvest wirbt damit, dass diese digitalen Anteile handelbar und beleihbar seien, was eine höhere Liquidität als bei klassischen Auslandsimmobilien suggeriert. In der Praxis dürfte der Handel allerdings auf den firmeneigenen Kreis beschränkt bleiben – das heißt, Verkäufer finden Käufer vorzugsweise innerhalb der BaliInvest-Plattform. Ein sekundärer Markt oder gar öffentliche Börsenlistings existieren (noch) nicht, was die versprochene Liquidität relativiert.

Auffällig ist die Verzahnung mit der Kryptowelt. Investoren können nicht nur per Banküberweisung, sondern auch mit Stablecoins (USDC, USDT) einzahlen. Die Plattform akzeptiert Krypto-Wallets (MetaMask) und ermöglicht – auf Wunsch – sogar Investitionen ohne KYC-Identitätsprüfung.

Diese lockereren Rahmenbedingungen – ermöglicht durch die indonesische Unternehmenshülle – passen zur DNA eines Startups, das aus der Blockchain-Szene heraus entstand. Allerdings bewegen sich solche Angebote im Graubereich: Einerseits eröffnet die Token-Technik neue Zugänge, andererseits umgeht man damit teilweise regulative Standards.

BaliInvests Geschäftsmodell ist somit zweischneidig – innovativ und disruptiv einerseits, doch stark auf das eigene Ökosystem und die Krypto-Nische zugeschnitten andererseits.

Digitale Vertriebsstrategie

Webinare, Influencer und Motivation

In der Kundengewinnung beschreitet BaliInvest konsequent den digitalen Weg. Klassische Bankberater oder Finanzvertriebe sucht man vergebens – stattdessen setzt das Team auf Social Media, Online-Webinare und Influencer-Marketing. CEO Kevin Beutler ist selbst ein aktiver Finanz-YouTuber mit großer Gefolgschaft und präsentiert auf seinen Kanälen regelmäßig Investment-Tipps aus dem tropischen Paradies.

Über Instagram und LinkedIn vermitteln die Gründer Lifestyle und Expertise zugleich: Man sieht sie barfuß am Infinity-Pool über ROI fachsimpeln oder bei motivierenden Sprüchen à la „Träume nicht nur – lebe deinen Traum“ (so Manou Antweilers Motto) posieren. Diese betont lässige Aufmachung ist bewusst gewählt, um besonders junges, online-affines Publikum anzusprechen, das von passivem Einkommen unter Palmen träumt.

Zentraler Baustein der Vertriebsstrategie sind kostenlose Live-Webinare, die als Funnel dienen. Mit markigen Titeln wie „Mit Luxus-Immobilien auf Bali 20%+ Rendite erzielen – schon ab 7.000 € starten!“ werden Interessenten gelockt. Die Webinar-Landingpages arbeiten mit Countdown-Timer, Erfolgsgeschichten und der Aussicht auf exklusive Einblicke.

Im Kleingedruckten erfährt man, dass das investierte Geld „liquide bleibt und notariell abgesichert“ sei – Aussagen, die Laien Sicherheit suggerieren sollen. Im Webinar selbst (60 Minuten) lernen die Zuschauer dann, wie BaliInvest angeblich jährlich zweistellige Renditen erwirtschaftet und warum gerade jetzt die Gelegenheit ergriffen werden müsse.

Es ist ein Mix aus Informations- und Motivationsveranstaltung, bei dem am Ende zur Tat (Anlage) geschritten werden soll. Direkt nach dem Webinar folgt der Call-to-Action: Ein Gesprächstermin mit einem BaliInvest-Vertreter wird angeboten, um individuell zu investieren. Hier greifen offenbar auch Affiliate-Partner ins Geschehen ein – etwa ein deutscher Vermittler, der sich als Bali-Immobilien-Experte präsentiert und die Beratungsgespräche führt.

BaliInvest kooperiert auffällig mit der Coaching- und Motivationsszene. Gründer treten in Podcasts und Online-Kongressen der Persönlichkeitsentwicklungs-Branche auf. So schildert Manou Antweiler in einem Coaching-Podcast, wie er „auf Bali seinen Traum lebt“ und mit seinem Team Immobilienprojekte im Multimillionen-Bereich umsetzt. Er inspiriere darüber „über 10.000 Abonnenten auf Instagram“ dazu, es ihm gleichzutun.

Solche Auftritte sind kein Zufall: Die Schnittmenge zwischen Investitionsseminaren und Life-Coaching wird gezielt genutzt. BaliInvest positioniert sich als Toröffner zu finanziellem Erfolg und Freiheit – Botschaften, die in Motivationswebinaren gut ankommen. Im Gegenzug bringen Coaches ihr Publikum mit, das für Investments erwärmt werden soll.

Diese Symbiose von Finanztipp und Mindset-Coaching verleiht dem Vertrieb einen dynamischen, aber auch marktschreierischen Anstrich. Hanseatisch-nüchterne Zurückhaltung sucht man vergebens. Stattdessen dominieren Superlative, Erfolgsversprechen und ein Hauch von Abenteuerlust.

BaliInvest Unternehmensauftritt

Lifestyle-Inszenierung und offene Fragen

Nach außen gibt sich BaliInvest betont visionär und modern. Auf der Firmenwebsite heißt es, man sei ein „visionäres und innovatives Immobilienunternehmen“, das mit State-of-the-Art-Technologie die Branche verändere. Unter „We are known from“ prangen Logos von Focus Money und Unternehmerjournal – was suggeriert, das Unternehmen habe bereits mediale Beachtung gefunden. Die Bildsprache zeigt tropische Luxusvillen, strahlende Gründer und glückliche Investoren.

Der Lifestyle-Faktor steht hoch im Kurs. Die Message zwischen den Zeilen: Hier investieren Sie nicht nur in Beton, sondern in einen Traum vom Aussteiger-Paradies mit Rendite.

Bei genauerer Betrachtung fallen jedoch einige Ungereimtheiten auf. So sucht man vergebens nach erfahrenen Immobilienprofis oder einem unabhängigen Beirat im Team. Die Führungsriege besteht im Kern aus den drei Gründern. Externe Aufsichtsgremien oder branchenerprobte Berater werden nicht genannt.

Für ein Unternehmen, das Bauprojekte in Millionenhöhe managt, ist das ungewöhnlich. Üblich wären zumindest ein lokaler Immobilienpartner oder ein technischer Projektleiter mit langjähriger Erfahrung – BaliInvest verlässt sich stattdessen offenbar vor allem auf Lernfähigkeit on the job und die jugendliche Dynamik seines Teams.

Auch die Unternehmensstruktur bleibt vage. Auf allen Kanälen firmiert man unter der griffigen Marke Bali Invest oder Bali Investment Group. Erst im Impressum wird die genaue juristische Person sichtbar: eine indonesische PT mit dem Namen „Bali NFT Investmentgroup“.

Die Einbindung des Buzzwords NFT im Firmennamen zeigt zwar konsequent den Krypto-Fokus, doch der Wechsel der Bezeichnungen könnte weniger aufmerksame Interessenten verwirren. Transparenz sieht anders aus. Immerhin listet das Impressum eine gültige Adresse auf Bali und eine indonesische Steuernummer – ein Indiz, dass tatsächlich vor Ort eine Gesellschaft besteht.

Unklar bleibt jedoch, wie diese Gesellschaft genau mit den Anlegergeldern verfährt und welche Rechte Investoren an ihren Token-Anteilen konkret haben. Begriffe wie „notarielle Absicherung“ tauchen in Werbeaussagen auf, jedoch fehlen öffentlich zugängliche Details zu Vertragskonstruktionen oder Sicherheiten.

Die Außendarstellung setzt stark auf Vertrauen durch Persönlichkeit. Anstelle harter Fakten zur Projektprüfung oder zum Risikomanagement stehen die Gründer selbst im Mittelpunkt. Kevin Beutler tritt als „Experte für Tokenisierung“ auf, Jonas Freiwald als dynamischer Networker und Manou Antweiler als lebender Beweis dafür, dass man Träume verwirklichen kann. Diese Personalisierung hat zweifelsohne Anziehungskraft – ersetzt aber keine unabhängige Due Diligence.

Einem kritisch denkenden Beobachter stellt sich die Frage, ob hinter der Hochglanz-Fassade alle nötigen Kontrollmechanismen vorhanden sind. Bisher bleibt das Unternehmen die Antwort schuldig, wie es etwa mit klassischem Bauherrenrisiko, Bauaufsicht oder möglichem Projektverzug umgeht.

Wer zieht die Reißleine, wenn etwas schiefläuft? Hier verlässt man sich offenbar darauf, dass es gar nicht schiefgeht – eine Zuversicht, die zwar ins Bali-Setting passt, aber nicht jedem Anleger genügt.

Krypto-Verbindungen und das Bali-Expat-Netzwerk

Die Wurzeln von BaliInvest liegen unverkennbar in der Krypto-Szene. Kevin Beutlers Erfolgsgeschichte als Vertriebler einer Crypto-Wissensplattform baliinvest.com deutet auf ein Netzwerk in der Welt der Blockchain-Startups hin. Auch Jonas Freiwald bewegt sich als Web3 Key Opinion Leader sicher in diesen Kreisen.

BaliInvest selbst nutzt Krypto-Technologie nicht nur intern, sondern pflegt auch den Austausch nach außen: So nahm das Team an PropTech-Konferenzen in Indonesien teil, etwa als die I4U-Plattform von den Gründern Freiwald und einem Partner bei einem Event des indonesischen Ministeriums für Investitionen vorgestellt wurde.

Solche Aktivitäten unterstreichen den Anspruch, zur Avantgarde der Immobilien-Blockchain zu gehören und sich im internationalen Netzwerk der Krypto-Entrepreneure zu verankern.

Bali selbst bietet den idealen Nährboden für diese Verflechtungen. Die Insel hat sich in den letzten Jahren zu einem Magnet für digitale Nomaden und Krypto-Auswanderer entwickelt. In Orten wie Canggu oder Ubud florieren Co-Working-Spaces, Networking-Events und Gründer-Communities. BaliInvest ist hier keine Insel – im Gegenteil, das Unternehmen ist eng ins lokale Expat-Netz eingebunden.

Kooperationen mit anderen Bali-basierten Projekten sind sichtbar:

Auf der Website werden z.B. Partner wie „Bali Beach Boyz“ oder „MyBaliCoffee“ genannt, was auf ein informelles Netzwerk hindeutet, in dem man sich gegenseitig unterstützt. Auch ein Label namens „Cash Club“ taucht als Partner auf – dem Namen nach womöglich eine Investment-Community vor Ort.

Diese Lifestyle-Business-Verflechtungen können Vorteile bringen, etwa Zugang zu lokalen Deals und Marketingkanälen. Sie bergen aber auch die Gefahr einer gewissen Bubble: Man umgibt sich vor allem mit Gleichgesinnten, die den Hype teilen, und unabhängige Stimmen bleiben außen vor.

Zum Bali-Image gehört die Inszenierung des lockeren Erfolgs. Die Gründer zeigen gerne, dass Arbeiten und Luxusleben an paradiesischen Stränden kein Widerspruch sein müssen. Diese Selbstdarstellung – schnelle Motorräder, Surfbretter und Laptops unter Palmen – ist zweifellos werbewirksam. Sie ersetzt jedoch keine Auseinandersetzung mit den harten Realitäten des Geschäfts.

Bali ist zwar ein boomender Markt, aber auch kein rechtsfreier Raum. Wer in Indonesien baut und investiert, muss lokale Gesetze beachten, Genehmigungen einholen, mit Behörden und Traditionen umgehen.

Dazu kommt die Frage der Eigentumsrechte: Ausländer können auf Bali Grundstücke nicht einfach kaufen, oft läuft es über langfristige Pacht oder indonesische Strohmänner/Firmen. BaliInvest verspricht, all das mittels ihrer Konstruktion elegant zu lösen – Details bleiben indes schwammig.

Sicher ist: Die Token-Investoren haben nicht direkt ein Grundbuchblatt auf ihrem Namen. Sie vertrauen vielmehr darauf, dass im Hintergrund alles rechtssicher strukturiert wurde. Hier zählen am Ende die echten Beziehungen vor Ort, nicht nur das Networking auf Instagram.

BaliInvest – Risiken für Anleger

Governance, Kontrolle und Renditeträume

Aus Sicht eines unabhängigen Wirtschaftsjournalisten drängen sich bei BaliInvest etliche Fragen und Risiken auf. Ohne zu urteilen, aber mit gebotener Distanz, sollen die wichtigsten Aspekte kritisch beleuchtet werden:

BaliInvest – Governance und Aufsicht

BaliInvest unterliegt nicht der strengen Kontrolle deutscher Finanzaufsichtsbehörden. Als indonesische PT operiert die Firma außerhalb des EU-Regelwerks. Es gibt keine BaFin-Lizenz, keinen von Anlegern gewählten Beirat, keine Treuhandlösung, soweit bekannt. Anleger müssen dem internen Management vertrauen, dass Gelder zweckgerichtet verwendet werden.

Fehlende externe Kontrollinstanzen bedeuten ein erhöhtes Key-Person-Risiko: Konzentriert sich Macht und Wissen auf wenige Gründer, hängt der Erfolg am seidenen Faden ihres Könnens und ihrer Integrität.

Plattform- und Technikabhängigkeit

Die Token und Anteile existieren im hauseigenen System. Zwar ist Blockchain im Spiel, doch faktisch findet Handel und Verwaltung nur auf der Investors4U/Poool-Plattform statt. Fällt diese aus oder gerät das Unternehmen in Schieflage, könnten Anleger mit ihren digitalen Anteilen vor verschlossenen Türen stehen.

Auch die versprochene Liquidität der Tokens muss sich erst beweisen – außerhalb der BaliInvest-Blase gibt es bislang keinen etablierten Markt dafür. Damit ähnelt das Modell in der Praxis eher einem geschlossenen Immobilienfonds, nur mit digitalem Anstrich.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Konstruktion, wie Ausländer über Token an Bali-Immobilien partizipieren, ist juristisch komplex. BaliInvest muss lokale Vorschriften (z.B. zu Grundstückserwerb durch Ausländer, Offshore-Kapital etc.) einhalten und gleichzeitig deutschen Anlegern Rechtssicherheit bieten.

Unklar bleibt, welcher Vertragstyp den Token zugrunde liegt – handelt es sich um Aktien einer Projektgesellschaft, um partiarische Darlehen, um Nutzungsrechte? Im Streitfall würden Investoren sich vermutlich nach indonesischem Recht richten müssen und ihre Ansprüche im fernen Bali durchsetzen – eine hohe Hürde.

Dass man Investitionen auf Wunsch anonym und ohne KYC abwickelt, mag manchen Crypto-Investor reizen, dürfte aber traditionell orientierte Anleger und Juristen stutzig machen. Es stellt sich die Frage, wie beispielsweise Geldwäscheprävention und Steuerkonformität gewährleistet werden, wenn Anonymität als Feature beworben wird.

Markt- und Projektrisiken von BaliInvest

Wie bei jedem Immobilienvorhaben gibt es operative Risiken. Bauprojekte können teurer oder langsamer werden als geplant; Mieteinnahmen auf Bali hängen von einem volatilien Tourismusmarkt ab. Hinzu kommen Währungsrisiken (der indonesische Rupiah und ggf. US-Dollar gegenüber Euro) und mögliche politische Veränderungen.

BaliInvest argumentiert zwar mit durchschnittlich 40% Wirtschaftswachstum auf Bali und boomendem Tourismus, doch solche Wachstumsraten sind nach Pandemie-Aufholeffekten auch relativ und nicht garantiert von Dauer. Ein Investment in einen einzelnen Balinesischen Resort ist letztlich eine unternehmerische Beteiligung – Totalverlust nicht ausgeschlossen. Die idyllische Kulisse darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Auslandsimmobilien ein riskantes Geschäft sein können.

Renditeversprechen und Realität

Mit „20%+ Rendite pro Jahr“ zu werben, wie BaliInvest es offensiv tut, ist ein schmaler Grat. Solche zweistelligen Renditen liegen weit über dem Branchendurchschnitt und implizieren entsprechend hohe Risiken. Zwar können in Einzelfällen Luxus-Resorts hohe Cashflows und Wertzuwächse erzielen, aber eine Garantie dafür gibt es nicht.

Skepsis ist angebracht, wenn ein Investment als nahezu sorgenfrei und „sicher, liquide und stressfrei“ dargestellt wird, während im Hintergrund erhebliche Spekulationskomponenten wirken. Auch dass „erfahrene Experten die gesamte Projektentwicklung übernehmen“, sollte hinterfragt werden – wer genau diese Experten sind und welche Erfolgsbilanz sie vorweisen, bleibt offen. Hier zeigt sich die Diskrepanz zwischen Marketing und prüfender Realität.

Anleger müssen sich fragen, ob die genannten Ertragsprognosen robust kalkuliert oder eher optimistisch hochgerechnete Best-Case-Szenarien sind. Ein kritischer Blick auf Zahlen, Annahmen und unabhängige Gutachten (so vorhanden) ist ratsam, bevor man den Verlockungen dieser Traumrenditen erliegt.

Fazit zu BaliInvest

BaliInvest vereint auf faszinierende Weise Trends und Versprechen: Tokenisierung, Bali-Lifestyle, Krypto-Spirit und hohe Renditen – all das gewürzt mit der Energie junger Gründer. Der journalistische Blick enthüllt sowohl die spannende Innovationsstory als auch die potenziellen Fallstricke dahinter.

Für potentielle Anleger heißt es, die Balance zwischen Traum und Realität zu finden. Weder sollte man sich von schönen Bildern und großen Worten blind verführen lassen, noch den Ansatz pauschal verdammen, nur weil er unkonventionell ist. Seriöses Prüfen, Nachhaken und Absichern sind aber unabdingbar.

Denn so hanseatisch-sachlich es klingt: Am Ende entscheidet nicht die Sonne Balis über den Anlageerfolg, sondern solides Fundament – in Beton wie in Business.

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Quellenverzeichnis