Die FiNUM.Finanzhaus AG ist ein Finanzdienstleister mit Sitz in München, der sich auf ganzheitliche Beratung in den Bereichen Versicherungen, Altersvorsorge, Investment, Finanzierungen und Immobilien spezialisiert hat.
Als Tochtergesellschaft der börsennotierten JDC Group AG agiert FiNUM als Makler mit einem Netzwerk selbstständiger Berater, die auf Provisionsbasis arbeiten.
FiNUM.Finanzhaus AG – Das Wichtigste in Kürze
Provisionsbasierter Vertrieb trotz Maklerstatus
FiNUM agiert formal unabhängig, wird aber ausschließlich über Produktprovisionen vergütet – was systemische Interessenkonflikte schafft.
Verkauf statt echter Beratung
Beratung nach DIN-Norm suggeriert Objektivität, ersetzt jedoch keine unabhängige Produktauswahl – wirtschaftliche Anreize bleiben entscheidend.
Konzernanbindung statt echter Unabhängigkeit
Als Teil der JDC Group profitiert FiNUM von Infrastruktur, ist aber strategisch und personell eng eingebunden – was wirtschaftliche Interessen des Konzerns überwiegen lässt.
Zurückhaltend, aber intransparent
Öffentlich kaum präsent, vermeidet FiNUM typische Strukturvertriebs-Kritik – bleibt aber in der Vergütungsstruktur und Produktsteuerung intransparent.
Moderater Ton – gleiches System
Weniger Verkaufsdruck als bei DVAG oder tecis, aber dieselbe Grundlogik: Der Kunde finanziert den Vertrieb – ohne zu wissen, wie viel dieser daran verdient
FiNUM.Finanzhaus AG im Faktencheck
Selbstdarstellung und Produktversprechen
Die FiNUM.Finanzhaus AG versteht sich als ganzheitlicher Finanzdienstleister mit Zugang zu einer breiten Produktwelt. Angeboten werden Versicherungen, Geldanlagen, Finanzierungen und Immobilienberatung – sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden. Die Kommunikation setzt auf Verlässlichkeit, individuelle Lösungen und methodische Professionalität.
Begriffe wie „unabhängig“, „maßgeschneidert“ und „ganzheitlich“ prägen die Außendarstellung.
Doch dieser Anspruch kollidiert in vielen Punkten mit der Realität einer provisionsbasierten Vertriebsstruktur. Auch wenn FiNUM formal als ungebundener Makler auftritt, ist das Geschäftsmodell nicht frei von systemischen Interessenkonflikten – die Kundennähe wird zum Verkaufsinstrument.
Psychologie der Markenbotschaft
FiNUM spielt kommunikativ auf der Klaviatur emotionaler Sicherheit: Schutz, Vertrauen, Seriosität. Aussagen wie „Das Menschliche steht im Mittelpunkt“ sollen Nähe suggerieren, während die DIN-Norm 77230 als methodisches Gütesiegel dient.
Doch eine normierte Bedarfsanalyse ersetzt keine unabhängige Produktauswahl. Ob sich die DIN-Beratung im Einzelfall tatsächlich gegen wirtschaftlich lukrativere Produktentscheidungen durchsetzt, bleibt offen.
Auch der Slogan „Finanzberatung für jeden – aber nicht von irgendwem“ spricht für ein bewusst gesteuertes Selbstbild: elitär, aber anschlussfähig.
Für kritische Beobachter stellt sich die Frage, ob diese Positionierung mehr mit Marketing als mit gelebter Beratungspraxis zu tun hat.
Zielgruppen – Vertrauen als Währung
FiNUM adressiert alle klassischen Zielgruppen – vom Berufseinsteiger bis zum Unternehmer, von der jungen Familie bis zum vermögenden Privatanleger.
Die Botschaften sind jeweils angepasst, doch der Grundmechanismus bleibt gleich: persönliche Bindung, langfristige Begleitung, Vertrauen als Verkaufsbasis.
In der Praxis stellt sich jedoch die Frage, ob die Beratungsqualität für alle Zielgruppen wirklich auf einem einheitlich hohen Niveau stattfindet – oder ob weniger informierte Kundengruppen leichter in provisionsstarke Produkte gelenkt werden.
Eigentümer und Machtverhältnisse
FiNUM gehört zur JDC Group AG – einem börsennotierten Finanzdienstleister, der u.a. den Maklerpool Jung, DMS & Cie. betreibt.
Die AG bildet den Vertriebskanal innerhalb des Konzerns. Das bringt Skalenvorteile – aber auch Abhängigkeiten. Die entscheidenden Positionen bei FiNUM sind konzernintern besetzt.
Dr. Sebastian Grabmaier leitet sowohl die JDC Group als auch FiNUM, der Aufsichtsrat besteht aus denselben Akteuren.
Ein unabhängiges Korrektiv oder eine institutionalisierte Trennung zwischen Konzerninteressen und Endkundenberatung ist nicht erkennbar. Das Ziel ist Wachstum – nicht neutraler Kundendienst.
Vertriebsstruktur – selbstständig, aber angebunden
Berater bei FiNUM sind rechtlich selbstständig, arbeiten jedoch innerhalb eines zentral gesteuerten Vertriebssystems. Die Unabhängigkeit betrifft in erster Linie die arbeitsrechtliche Gestaltung, nicht die strukturelle Freiheit.
Wie in der Branche üblich, sind die Berater auf Provisionsbasis tätig. Angestellte mit Fixgehalt gibt es nicht im Vertrieb.
Der wirtschaftliche Druck ist systemimmanent:
Wer verkauft, verdient – wer nicht verkauft, verschwindet. Auch wenn Verkaufsziele nicht offiziell vorgeschrieben sind, wirken informelle Benchmarks, Rankings und Leistungsvergleiche. Die Freiheit der Berater ist damit stark ökonomisch konditioniert.
Anwerbung, Ausbildung, Aufstieg
Neue Berater werden über klassische Wege wie Stellenanzeigen oder Empfehlungsmarketing rekrutiert. Die Ausbildungsplattform richtet sich auch an Quereinsteiger.
Das klingt niederschwellig, bedeutet aber auch: Die fachliche Vorqualifikation ist nicht zwingend gegeben.
Auffällig ist, dass viele Berater vorher bei Strukturvertrieben wie DVAG oder AWD tätig waren. Das legt nahe: Die Beratungslogik unterscheidet sich möglicherweise weniger als behauptet.
Auch hier gibt es Mentorenmodelle, flache Hierarchien mit verdeckter Stufung – nur ohne offizielle Titel wie „Regionaldirektor“.
Produktzugang und Abhängigkeit vom Pool
FiNUM betont, Produkte „aus dem gesamten Markt“ anbieten zu können. Tatsächlich erfolgt die Auswahl über den Maklerpool der JDC Group. Eine vollständige Liste der tatsächlich vermittelten Produktpartner ist nicht öffentlich.
In der Praxis entscheidet eine interne Auswahlstruktur, welche Anbieter in die Beratung einfließen dürfen.
Auch wenn keine Exklusivverträge bestehen, begünstigen Poolkonditionen, Courtagehöhen und Servicelevel die Vermittlung bestimmter Anbieter. Die formale Unabhängigkeit ist damit faktisch eingeschränkt. Der Maklerstatus schützt nicht vor ökonomisch motivierter Produktpräferenz.
Interessenkonflikte – strukturell angelegt
Das zentrale Dilemma: Der Berater wird vom Produktanbieter bezahlt, nicht vom Kunden. Damit bleibt unklar, ob die Empfehlung wirklich aus Kundensicht optimal ist – oder aus Sicht des Vertriebsergebnisses.
Ob ein provisionsfreier ETF oder ein aktiver Fonds verkauft wird, hängt vom Einkommenswillen des Beraters ab. Die DIN-Norm mag objektive Bedarfe erfassen – sie verhindert aber nicht die wirtschaftliche Entscheidung, ein besser vergütetes Produkt zu wählen.
Auch FiNUM kann dieses Dilemma nicht auflösen – es wird nur diskreter kommuniziert.
Regulatorik – korrekt, aber nicht unabhängig
FiNUM verfügt über alle gesetzlichen Zulassungen nach § 34 GewO – als Versicherungsmakler, Finanzanlagenvermittler, Immobilienvermittler und Baufinanzierer. Eine Zulassung für Honorarberatung (§ 34h) oder eine Lizenz nach KWG (z. B. für Vermögensverwaltung) besteht nicht.
Die Beratung ist damit provisionsbasiert und nicht unabhängig im Sinne der Finanzaufsicht.
Die Aufsicht erfolgt über die IHK – die BaFin ist nicht direkt zuständig. Über die Konzernstruktur kann jedoch ein indirekter Regulierungsbezug bestehen. Ein aktives Compliance-System ist nicht öffentlich dokumentiert.
Transparenz – formal erfüllt, faktisch begrenzt
FiNUM erfüllt die gesetzlich vorgeschriebenen Informationspflichten – etwa zu Provisionen, Vermittlerstatus oder Zuwendungen.
Doch wirkliche Transparenz sieht anders aus:
Keine Offenlegung konkreter Provisionshöhen
Keine freiwilligen Beispielrechnungen
Keine öffentliche Liste der bevorzugten Anbieter
Die Beratung bleibt für Kunden schwer nachvollziehbar. Sie wissen nicht, wie stark der wirtschaftliche Anreiz ihre Produktempfehlung beeinflusst hat. Auch das Fehlen eines Auskehranspruchs (Rückgabe von Provisionen bei Fehlberatung) stärkt die Position des Vertriebs – nicht des Kunden.
Außenwahrnehmung – positiv durch Unsichtbarkeit?
FiNUM tritt öffentlich kaum in Erscheinung. Es gibt keine bekannten Skandale, aber auch keine unabhängigen Tests oder Medienberichte. Die Bewertungen auf Plattformen wie Kununu oder Trustpilot sind verhalten positiv, aber nicht belastbar.
Diese Unsichtbarkeit kann zweierlei bedeuten:
Entweder ein unauffälliger, seriöser Betrieb – oder eine geringe Relevanz im öffentlichen Diskurs. Gerade in einer Branche mit großem Verbraucherschutzbedarf wäre mehr Transparenz wünschenswert.
Branchenvergleich
Weniger Druck, aber gleiche Logik
Im Vergleich zu Strukturvertrieben wie DVAG, Swiss Life Select oder tecis erscheint FiNUM tatsächlich moderater. Es gibt weniger Fluktuation, weniger Verkaufsdruck, mehr Eigenverantwortung.
Doch das Vergütungsmodell bleibt identisch: Produktverkauf gegen Provision.
Das unterscheidet FiNUM nicht prinzipiell, sondern nur graduell. Der Druck ist leiser, aber nicht geringer. Der Vertriebsansatz ist seriöser, aber nicht strukturell verbraucherfreundlicher.
Die wirtschaftliche Logik bleibt: Der Kunde finanziert das System – ohne es vollständig zu durchschauen.
Fazit
Professionell, provisionsgetrieben – und nicht unabhängig
Die FiNUM.Finanzhaus AG präsentiert sich als professioneller, regulierter und kundenorientierter Maklervertrieb. Die Strukturen sind stabil, der Ton seriös, die Außendarstellung modern.
Es gibt keine Hinweise auf systematisches Fehlverhalten oder aggressiven Verkaufsdruck wie bei klassischen Strukturvertrieben.
Doch zugleich muss man feststellen:
FiNUM ist kein neutraler Finanzberater, sondern ein wirtschaftlich motivierter Produktvermittler.
Die Vergütung über Provisionen schafft Interessenkonflikte, die weder durch Normen noch durch IT-Systeme vollständig neutralisiert werden. Die propagierte Unabhängigkeit ist rechtlich zulässig – faktisch aber durch Anbieterbindung, Vergütungsanreize und interne Steuerung begrenzt.
Wer sich beraten lässt, sollte wissen:
FiNUM mag fairer sein als andere – aber nicht frei von den systemischen Schwächen eines provisionsgetriebenen Finanzvertriebs.
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Hinweise:
Der Beitrag ist ein KI-unterstützter Scoredex-Faktencheck. Er basiert auf einer unabhängigen, journalistisch ausgearbeiteten und rechtlich überprüften Internetrecherche unter Auswertung öffentlich zugänglicher Quellen. Unterstützt durch algorithmische Analyseverfahren werden Fakten strukturiert aufbereitet – ohne subjektive Meinung oder abschließende Bewertung. Ziel ist eine sachliche Einordnung auf Basis dokumentierter Informationen.
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Dieser Faktencheck basiert auf einer KI unterstützten journalistischen Internetrecherche und stellt keine offizielle Scoredex-Seriositätsbewertung dar. Ein Scoredex-Seriositätsbewertung ist ein neutraler, Algorithmus gestützter Analyseprozess, der sowohl auf- als auch abwerten kann.
Quellen
Handelsregister/Northdata (Unternehmensdaten), DIHK-Vermittlerregister (Zulassungen), FiNUM-Website finumfinanzhaus.de, JDC Group Geschäftsbericht jdcgroup.de, Kununu-Bewertungen kununu.com, Branchenpresse (Das Investment, FondsProfessionell) dasinvestment.com fondsprofessionell.de, FiNUM-Karriereseite finumfinanzhaus.de. (Alle Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, Zitate gemäß Referenzen.)
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