Hoechst AG

Adresse

Frankfurter Straße 250, 61476 Kronberg im Taunus

450von 1000 Punkten
Unternehmensdaten

Gründungsjahr

1863

Mitarbeiter

96.967

Umsatz

43.704 Mio. DM (1998)

Unknown

Nicht verfügbar

Investment Übersicht

Finanzielle Kennzahlen

Nicht genügend Informationen verfügbar. Die wichtigsten historischen Kennzahlen der Hoechst AG in den späten 1980er und 1990er Jahren umfassen:
- Umsatz: 44–47 Mrd. DM im Zeitraum 1990–1993 und 43,7 Mrd. DM in 1998[1]
- Mitarbeiter: Bis zu 180.000 (Anfang 1990er), 97.000 im Jahr 1998[1]
- Eigenkapitalrendite: 5,5% (1993)
- Börsenwert: Zeitweise unter dem bilanzierten Eigenkapital (Risiko feindlicher Übernahmen)
- Dividenden: Mehrfach gesenkt ab den 1990er Jahren, Volatilität der Cashflows
- EBIT-Marge, KGV und Dividendenrendite: Nicht genügend Informationen verfügbar (exakte Werte für die letzten Jahre vor der Fusion fehlen)

Bewertung

Nicht genügend Informationen verfügbar. Zum Zeitpunkt der eigenständigen Börsennotierung der Hoechst AG lag die Marktbewertung unter dem bilanzierten Eigenkapital, was auf eine unterdurchschnittliche Marktbewertung im Branchenvergleich hindeutet. Multiples wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder Vergleichswerte zu BASF und Bayer aus den 1990ern sind nicht konkret ausgewiesen; es ist jedoch dokumentiert, dass Hoechst trotz hoher Umsätze teils niedrigere Margen und geringere Kapitalmarktbewertungen als die großen Wettbewerber erzielte.

Stärken

- Sehr hohe Diversifikation der Umsatzquellen: Keine Sparte erzielte mehr als 22% des Konzernumsatzes, was eine geringe Abhängigkeit von Einzelbranchen oder -kunden bedeutete und die Stabilität erhöhte.
- Internationale Präsenz: Ein Viertel der Umsätze wurde im US-Markt erzielt, starke Expansion in globale Märkte[1].
- Markenbekanntheit: Insbesondere im Pharmasektor langjährige Reputation und Kundenbindung.
- Innovationskraft: Kontinuierliche Ausdehnung der Produktsegmente und starke Forschungsaktivitäten bis zur Fusion mit Rhône-Poulenc[1].
- Management-Kompetenz: In den 1980er und frühen 1990er Jahren hohe Transformationsfähigkeit, erfolgreiche internationale Expansion und Übernahmen.
- Großes Potenzial bei Umstrukturierungen: Wandel in Richtung Life Sciences und Pharmabereich sowie Schaffung nachhaltiger Strukturen (Industriepark Höchst).

Risiken

- Strukturelle Schwächen und Margenverfall: Eigenkapitalrendite von nur 5,5% (1993), sinkende Gewinne ab den 1990ern, erhöhte Pensionsrückstellungen, Volatilität der Dividenden[1].
- Marktentwicklung: Stagnation und Rückgang der Kapazitätsauslastung und Aufträge im Chemie- und Pharmamarkt, strukturell zunehmende Unsicherheit am Standort Deutschland, starker Preisdruck aus Asien[1].
- Nachhaltigkeits- und Reputationsrisiken: Kritik an Umweltleistung trotz erster Nachhaltigkeitsinitiativen, öffentliche Diskussionen um gesellschaftliche Verantwortung[1].
- Managementrisiko: Hohe Geschwindigkeit bei Akquisitionen und Umstrukturierungen führte zu Wertverlusten einzelner Segmente und erhöhter Komplexität.
- Keine Wachstumsperspektive als eigenständiges Unternehmen: Die Hoechst AG existiert seit 1999 faktisch nicht mehr als selbstständiger Marktakteur, das Wachstumspotenzial und die Investitionswürdigkeit als Einzelunternehmen sind damit obsolet.

Fazit

Die Hoechst AG besaß in ihrer Blütezeit eine außergewöhnliche Marktposition mit internationaler Präsenz, starker Diversifikation und anerkanntem Management. Die finanzielle Entwicklung der 1990er Jahre war jedoch durch sinkende Margen, strukturelle Schwächen und gravierende Umbrüche geprägt. Die Aufspaltung, Fusion mit Rhône-Poulenc und Integration in die heutige Sanofi-Gruppe beendeten die Eigenständigkeit; ein Investitionspotenzial in die Hoechst AG als Einzelwert besteht deshalb nicht mehr. Eine potenzielle Investition in die historischen oder heutigen Nachfolgegesellschaften kann anhand anderer Kriterien (z. B. Kennzahlen von Sanofi) bewertet werden – für die Hoechst AG selbst fehlt jegliches Wachstumspotenzial und aktuelle Relevanz als Investmentziel.

Management

Jürgen Dormann
Vorstandsvorsitzender (CEO)
Von: 1994
Bis: 1999
Wolfgang Hilger
Vorstandsvorsitzender (CEO, Vorgänger Dormann)
Von: 1990
Bis: 1994
Karl-Gerhard Seifert
Pharmachef / Vorstand
Von: 1990
Bis: 1999
Utz-Hellmuth Felcht
Vorstand / Geschäftsbereichsleiter
Von: ca. 1990
Bis: 1993
Rolf Sammet
Vorstandsvorsitzender (CEO, Vorgänger Hilger)
Von: 1969
Bis: 1978
Notiz

Ki basierte Bewertung

Dies ist eine KI basierter Bericht, die aktuelle auffindbare Daten aus verschiedene Quellen verwertet. Die Daten können durch fehlende oder alte Informationen nicht immer genau angezeigt werden. Um Fehlende Informationen für die Auswertung nachzuliefern empfiehlt es sich die Informationen direkt an SCOREDEX GmbH weiter zu leiten.
Analyse
Finanzielle Leistung
Die finanzielle Gesundheit der Hoechst AG in den späten 1980er und 1990er Jahren war von starkem Umsatz und signifikanten Mitarbeiterzahlen geprägt, wies jedoch zunehmend Anzeichen struktureller Schwäche und Risiken auf. Bei einem Umsatz von rund 44-47 Milliarden DM und einer Eigenkapitalrendite von lediglich 5,5 % im Jahr 1993 sank der Börsenwert teilweise sogar unter das bilanzierte Eigenkapital, wodurch die Gefahr feindlicher Übernahmen wuchs. Die Cashflows blieben angesichts hoher Gewinne zunächst solide, waren aber ab Anfang der 1990er Jahre durch sinkende Gewinne, Rückgang des Konzernergebnisses und mehrfach gesenkte Dividenden spürbar volatil. Die Kapitalstruktur der Hoechst AG war im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich, mit niedrigen Marktbewertungen und einer zunehmenden Belastung durch Pensions- und andere Rückstellungen. Unternehmensverschuldung und Risiken aus sinkenden Margen schränkten den finanziellen Spielraum und die operative Flexibilität ein. Insgesamt war die finanzielle Stabilität der Hoechst AG zu diesem Zeitpunkt nur als durchschnittlich einzustufen, mit deutlichen Hinweisen auf strategische Defizite und erhöhte Übernahmerisiken.
550 von 1000 Punkten
Marktbedingungen
Die Hoechst AG agiert in einem sehr herausfordernden Marktumfeld der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie. In den letzten Jahren war die Branche durch erhebliche Belastungen geprägt: Stagnation und teils deutliche Rückgänge bei Umsatz und Produktion, ausgelöst vor allem durch gestiegene Energiepreise, die Folgen der Corona-Pandemie, unterbrochene Lieferketten sowie eine schwache Konjunktur im In- und Ausland. Während vor der Corona-Pandemie eine tendenziell wachsende Nachfrage und größere Produktdifferenzierung zu Umsatzsteigerungen führten, kam es ab 2021 zu einem deutlichen Einbruch. 2023 sanken der Gesamtumsatz und die Produktion signifikant, und auch 2024 ist die Auslastung der Kapazitäten weiterhin niedrig, viele Aufträge fehlen, und einzelne Anlagen werden außer Betrieb genommen[2][4][8]. Zwar zeigen einzelne Quartale zuletzt leichte Erholungstendenzen, die Verluste der Krisenjahre sind jedoch keineswegs aufgeholt und die gesamte Lage bleibt volatil und fragil[5][7]. Für die nächsten Jahre bleibt das Marktumfeld der Hoechst AG herausfordernd: Die Energiepreise liegen im internationalen Vergleich hoch, der Preisdruck durch Konkurrenz aus Asien nimmt zu und zentrale Abnehmerbranchen kürzen ihre Bestellungen. Hinzu kommt eine anhaltend geringe Investitionsneigung am Standort Deutschland aufgrund struktureller Probleme und politischer Unsicherheiten. Zwar besteht die Hoffnung auf eine mittelfristige Erholung, doch diese hängt maßgeblich von politischen Maßnahmen und einer allgemeinen Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Insgesamt ist die Marktattraktivität für die Hoechst AG aktuell und auf absehbare Zeit als schwach bis mäßig einzuschätzen.
380 von 1000 Punkten
Wachstumspotenzial
Das Wachstumspotenzial der Hoechst AG ist als nicht mehr existent zu bewerten, da das Unternehmen in seiner ursprünglichen Form faktisch nicht mehr besteht. Die Hoechst AG erreichte in den 1980er Jahren ihren Höhepunkt mit über 170.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 46 Milliarden DM. In den 1990er Jahren erfolgte jedoch eine sukzessive Aufspaltung und Neuausrichtung: Ab 1994 wurden Unternehmensteile verkauft und ausgelagert, das Stammwerk wurde 1997 zum Industriepark Höchst umgewandelt. 1999 schloss sich die Hoechst AG mit Rhône-Poulenc zur Aventis S.A. zusammen, die verbliebenen Chemiesparten wurden in die Celanese AG ausgelagert. Nach der Fusion mit Aventis endete die eigenständige Börsennotierung der Hoechst AG Ende 2004, die Marke Hoechst verschwand zugunsten des Aventis- beziehungsweise später Sanofi-Konzerns. In den letzten Jahren existiert Hoechst nur noch als Teil von Nachfolgegesellschaften und Industrieparkstrukturen. Wesentliche Aktivitäten wie Zukäufe oder Übernahmen durch die Hoechst AG sind nach 1999 nicht mehr nachweisbar, stattdessen hat das Unternehmen im Rahmen seiner Auflösung Anteile verkauft und Geschäftseinheiten ausgegliedert. In Bezug auf Liquidationen, Insolvenzen oder Übernahmen ist festzuhalten, dass die Hoechst AG nicht insolvent wurde, aber durch vollständige Übernahmen und Fusionen aufgelöst und aus dem operativen Geschäft entfernt wurde. Das ursprüngliche Unternehmenswachstum endete mit der vollständigen Integration in größere Pharmakonzerne. Das Wachstumspotenzial ist daher mit 0 zu bewerten.
0 von 1000 Punkten
Vermögensbasierte Bewertung
Das Management der Hoechst AG zeigte in den 1980er und 1990er Jahren eine hohe Fähigkeit zur strategischen Neuausrichtung und internationalen Expansion, wie der Erwerb großer ausländischer Unternehmen und die Entwicklung zu einem weltweit führenden Chemie- und Pharmakonzern belegen. Dennoch kam es in der Umstrukturierungsphase ab 1994 zu deutlichen Schwächen, insbesondere bei der Abspaltung des Chemiegeschäfts und der Neufokussierung auf Life Sciences, was zu erheblichen Einbußen bei den Finanzkennzahlen und zu Mitarbeiterprotesten führte. Die Führungsentscheidungen hatten direkten Einfluss auf den Unternehmenswert, insbesondere durch komplexe und teils riskante Akquisitionen, deren Integration nicht immer gelang. Die Nachfolgeplanung und Organisationsstruktur erlaubten die erfolgreiche Verschmelzung mit Rhône-Poulenc zur Aventis S.A., allerdings auf Kosten der alten Unternehmensidentität und Infrastruktur. Für Investoren bedeutete der Managementansatz ein erhöhtes Risiko, aber auch die Chance auf signifikantes Wachstum durch strategische Transformation. Optimierungspotenzial besteht in der Verstärkung einer nachhaltigen Wachstumsstrategie und der Risikominimierung bei Akquisitionen sowie einer stärkeren Einbindung und Motivation des bestehenden Personals.
730 von 1000 Punkten
Management und Führung
Das Management der Hoechst AG hatte in der Unternehmensgeschichte maßgeblichen Einfluss auf die finanzielle Performance und die strategische Neuausrichtung. In den 1980er und 1990er Jahren trug das Top-Management wesentlich dazu bei, das Unternehmen mit klarer strategischer Vision und expansiven Investitionen zu einem der weltweit führenden Chemie- und Pharmakonzerne zu entwickeln. Der Übergang zu einer Life-Sciences-Strategie, die letztlich zur Fusion mit Rhône-Poulenc zu Aventis führte, war von weitreichenden Managemententscheidungen zur Neuausrichtung und Abspaltung von Unternehmensteilen geprägt. Die Führungsmannschaft zeigte dabei kurzfristig Effizienz und Anpassungsfähigkeit, allerdings gingen mit den Umstrukturierungen und Akquisitionen auch erhebliche Risiken und Wertverluste einzelner Segmente einher. Insbesondere die strategische Trennung vom Chemiegeschäft, die Integration internationaler Akquisitionen und die spätere Konzentration auf das Pharmageschäft waren von wechselhaftem Erfolg gekennzeichnet. Die langfristige Nachfolgeplanung wurde durch die Umwandlung in eine Holdingstruktur und anschließende Fusionen erschwert. Insgesamt ist der Management-Impact auf die finanzielle Entwicklung der Hoechst AG bis zur Auflösung als überwiegend hoch einzuschätzen, wenngleich die Fülle und Geschwindigkeit der Veränderungen das Risiko erhöhten und die nachhaltige Wertsteigerung teilweise behinderten. Für Investoren bleibt zu beachten, dass Managementqualität, Transformationsfähigkeit und Risikomanagement zentrale Stellhebel für den Unternehmenswert der Hoechst AG waren und bei vergleichbaren Unternehmen in die Bewertung einfließen sollten.
700 von 1000 Punkten
Kundenbasis und Umsatzquellen
Die Hoechst AG war bis zu ihrer Fusion 1999 mit Rhône-Poulenc eine der führenden Chemie- und Pharmaunternehmen weltweit, mit einer sehr breiten Diversifikation der Produktbereiche und internationalen Märkten. Die Umsatzquellen verteilten sich ausgewogen auf die Sektoren Pharma, Kunststoffe, Fasern, Agrarchemikalien und industrielle Chemikalien. Die stärkste Sparte, Lacke und Kunststoffe, machte lediglich 22% der Umsätze aus, was auf ein hohes Maß an Risikostreuung und Unabhängigkeit von einzelnen Märkten oder Großkunden hinweist. Bereits in den 1980er und 1990er Jahren erwirtschaftete Hoechst rund ein Viertel des Umsatzes im US-Markt, was die internationale Ausrichtung und Kundenbasis unterstreicht. Die stabile Kundenstruktur, die internationale Expansion und die kontinuierliche Ausweitung der Marktanteile durch Akquisitionen und Diversifizierungen sprechen für eine hohe Beständigkeit der Einnahmequellen. Risiken ergaben sich vor allem aus regulatorischen Veränderungen in der Pharma- und Chemiebranche, der hohen Wettbewerbsintensität und aus globalen Marktzyklen. Markenbekanntheit und Kundenbindung waren im Pharmasektor besonders ausgeprägt, was immaterielle Werte stärkte. Der Umsatztrend war bis zur Fusion im Jahr 1999 positiv und von Wachstum sowie hoher Profitabilität geprägt, wobei 1998 noch ein Umsatz von 43,7 Mrd. DM bei nahezu 97.000 Beschäftigten erreicht wurde. Im Branchenvergleich zu BASF und Bayer weist Hoechst in den 1990er Jahren eine ähnlich starke Marktposition mit besserer Diversifikation aber leicht niedrigeren Margen auf. Insgesamt zeigen die Fakten für Hoechst AG eine außergewöhnlich stabile, diversifizierte und wachstumsfähige Kunden- und Umsatzbasis mit begrenzten Klumpenrisiken, hoher internationaler Präsenz und robuster Markenstellung.
890 von 1000 Punkten
Immaterielle Werte und soziale Kompetenz
Die Hoechst AG zeigte in ihrer Unternehmensgeschichte Anzeichen eines wachsenden Bewusstseins für immaterielle Werte und soziales Engagement, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung. In den 1990er Jahren begann Hoechst, sich dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung zu verpflichten und arbeitete mit dem Öko-Institut an konkreten Instrumenten zur Bewertung und Verbesserung der eigenen Nachhaltigkeitsleistung. Dabei wurden Ansätze wie PROSA zur praktischen Integration ökologischer und gesellschaftlicher Kriterien in die Geschäftseinheiten getestet[6][8]. In den 1980er und 1990er Jahren wurden dem Unternehmen jedoch auch wiederholt mangelnde Umweltschutzanstrengungen und ein zu starkes Gewinnstreben vorgeworfen, was zu öffentlichen Auseinandersetzungen und Kritik von Aktionären und Umweltverbänden führte[4]. Trotz erkennbarer Fortschritte und aktiver Bemühungen um gesellschaftliche Themen in späteren Jahren blieb der nachhaltige Umbau des Unternehmens bis zur Auflösung im Zuge der Fusionen mit Rhône-Poulenc und später Sanofi in Teilen offen und nicht vollständig umgesetzt[6][8]. Die Förderung sozialer Projekte wurde im Konzernumfeld des Industrieparks Höchst als Gemeinschaftsengagement fortgeführt, lässt sich aber spezifisch für die selbstständige Hoechst AG nicht eindeutig nachweisen[1][3]. Insgesamt ist das Engagement für immaterielle Werte und Nachhaltigkeit als wechselhaft, aber mit zunehmender positiver Tendenz im letzten Jahrzehnt der Eigenständigkeit zu bewerten.
650 von 1000 Punkten
Risikofaktoren und Eventualitäten
Die Internetreputation der Hoechst AG ist historisch geprägt und überwiegend neutral bis positiv bewertet, wobei jedoch die aktuelle Sichtbarkeit als eigenständiges Unternehmen nicht mehr gegeben ist. Die Hoechst AG, gegründet 1863, war eines der größten Chemie- und Pharmaunternehmen Deutschlands und erreichte in den 1980er und 1990er Jahren eine weltweite Spitzenstellung hinsichtlich Umsatz und Mitarbeiterzahl. Die Umstrukturierung in den 1990er Jahren, die Fusion mit Rhône-Poulenc zur Aventis S.A. 1999 und schließlich die Übernahme in den Sanofi-Konzern 2004 führten dazu, dass der Markenname Hoechst aus der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend verschwand und das Unternehmen heute als Teil von Sanofi existiert. Es existiert keine eigene Webseite der Hoechst AG mehr, auch aktuelle betriebswirtschaftliche Daten wie UID, HRB oder Aktien- und Partizipationskapital sind nicht öffentlich verfügbar. Im Internet finden sich zahlreiche historische Berichte und wissenschaftliche Analysen über die Bedeutung, Entwicklung und Umstrukturierung der Hoechst AG, ebenso wie die Rolle des Unternehmensarchivs, das mittlerweile in den Sanofi-Konzern überführt wurde. In der Vergangenheit sind sowohl die Innovationskraft, das internationale Wachstum und die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Frankfurt positiv hervorgehoben worden, während kritische Diskussionen vorrangig die Verflechtung mit IG Farben, die Firmenspaltungen und den Verlust des Markennamens betreffen. Größere Skandale oder negative Berichte dominieren das Internetbild aktuell nicht. Die heutige Wahrnehmung ist stark von der Unternehmensgeschichte und der Transformation zu Sanofi geprägt, womit die Reputation als traditionsreicher, aber nicht mehr eigenständig agierender Industriekonzern gesehen werden kann.
680 von 1000 Punkten
Wirtschaftliche und branchenspezifische Trends
Hoechst AG war eines der weltweit führenden Chemie- und Pharmaunternehmen und zählte mit fast 97.000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 43 Milliarden DM 1998 zu den größten Konzernen seiner Branche. Die bereits in den 1990er Jahren von starken Strukturveränderungen und einer strategischen Neuausrichtung getragene Branche war von Globalisierung, massiver Konsolidierung und technologischem Wandel geprägt. Die Fusion mit Rhône-Poulenc zu Aventis 1999 und die anschließende Integration in Sanofi zeigen, dass Hoechst AG auf gesamtwirtschaftlicher und branchenspezifischer Ebene Chancen der Internationalisierung, Forschung und Diversifizierung genutzt hat, zugleich aber auf die steigenden Risiken durch regulatorische Anforderungen, Wettbewerb und disruptive Innovationen reagieren musste. Die traditionsreiche Marke Hoechst existiert heute nur noch als Holding im Sanofi-Konzern und ist operativ nicht mehr eigenständig tätig, sodass aktuelle Chancen und Risiken direkt vom Engagement der Sanofi-Gruppe und der globalen Pharmabranche abhängen. Die historische Analyse zeigt eine sehr gute Nutzung der Wachstumschancen und Anpassungsfähigkeit an den sich verändernden Markt.
850 von 1000 Punkten
Eigentums- und Kontrollfaktoren
Die Eigentums- und Kontrollstrukturen der Hoechst AG waren maßgeblich durch ihre Organisationsform als Publikumsgesellschaft sowie durch die historische Entwicklung und verschiedene Fusionen geprägt. Nach der Gründung 1863 wurde Hoechst AG zu einem der größten deutschen Chemieunternehmen und war ab 1880 eine börsennotierte Aktiengesellschaft. Die Kontrolle über das Unternehmen wurde nach klassischen Prinzipien der deutschen Corporate Governance durch die Trennung von Eigentum (Streubesitz der Aktien) und Management ausgeübt, wobei operative und strategische Entscheidungen primär vom Vorstand unter Aufsicht eines Aufsichtsrats getroffen wurden. Große institutionelle Anleger und Banken hatten traditionell erheblichen Einfluss auf Stimmrechte und damit auf Unternehmensentscheidungen, während Minderheitsaktionäre durch das deutsche Aktienrecht geschützt waren, jedoch nur begrenzte direkte Steuerungsmöglichkeiten besaßen[1][6]. Im Zuge der Fusionen – insbesondere der Zusammenschlüsse mit Rhône-Poulenc S.A. zu Aventis und später mit Sanofi-Synthélabo zur Sanofi-Gruppe – gingen die Eigentumsverhältnisse vollständig auf die Nachfolgegesellschaften über und die Kontrolle wurde konzernintern zentralisiert, sodass die originären Kontroll- und Entscheidungsmechanismen der Hoechst AG heute keine praktische Relevanz mehr besitzen[1]. Im Kontext von Übernahmen und Fusionen erfolgte die Entscheidungsfindung gemäß den gesetzlichen Vorgaben des deutschen Gesellschaftsrechts, wobei Großaktionäre und die Geschäftsführung maßgeblichen Einfluss auf die Transaktionen nahmen. Steuerliche und erbrechtliche Aspekte spielten hingegen in der Praxis eine untergeordnete Rolle, da Nachfolgeregelungen für börsennotierte Großunternehmen wie Hoechst AG strukturell über die Kapitalmärkte und nicht über individuelle Übertragungen erfolgen. Insgesamt zeigt die Analyse, dass die Eigentumsverhältnisse und Kontrollmechanismen der Hoechst AG beispielhaft für die Governance-Strukturen großer deutscher Publikumsgesellschaften standen, deren Wandel vor allem durch Fusionen und Übernahmen bestimmt wurden.
850 von 1000 Punkten
Zusamenfassung

Fazit

Die Hoechst AG, gegründet 1863, war eines der bedeutendsten Chemie- und Life-Science-Unternehmen Deutschlands und spielte eine zentrale Rolle in der internationalen Chemieindustrie. Ursprünglich als „Teerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co.“ in Höchst bei Frankfurt gegründet, entwickelte sie sich rasch zu einem der führenden Akteure in der chemischen Industrie. Bis 1925 agierte das Unternehmen unabhängig, bevor es als Mitbegründer von IG Farben maßgeblich an der Bündelung der deutschen Chemiebranche beteiligt war. Nach der Zerschlagung von IG Farben wurde die Hoechst AG 1951 neu gegründet und setzte ihr Wachstum fort, insbesondere durch internationale Expansion und Zukäufe wie die Übernahme des amerikanischen Chemieunternehmens Celanese im Jahr 1987[5]. In den 1990er Jahren baute Hoechst seine Aktivitäten durch Fusionen und Umstrukturierungen weiter aus. 1995 erfolgte eine Fusion mit Marion Merrell Dow und die Gründung der US-Tochter Hoechst Marion Roussel. 1999 fusionierte die Hoechst AG schließlich mit dem französischen Unternehmen Rhône-Poulenc, wodurch der neue Konzern Aventis entstand. Diese Fusion führte zu wettbewerbsrechtlichen Auflagen, insbesondere zu Veräußerungen in bestimmten Geschäftsbereichen, um kartellrechtliche Bedenken auszuräumen[4]. Aventis wiederum ging später in dem heute weltweit agierenden Pharmakonzern Sanofi auf, womit die Marke Hoechst im Unternehmensverbund verschwand[5]. Die wichtigsten Themen rund um die Hoechst AG waren über die Jahrzehnte Innovationen im Chemie- und Pharmabereich, globale Zusammenschlüsse und die Transformation von traditionellen Chemiestrukturen hin zu Life-Science-Konzernen. Zum Zeitpunkt ihres Umbaus Ende der 1990er Jahre beschäftigte die Hoechst AG rund 96.967 Mitarbeiter und erzielte 1998 einen Umsatz von über 43 Milliarden DM. Aktuelle Insolvenzen oder Liquidationen der Hoechst AG sind nicht bekannt, da das Unternehmen bereits durch Fusion und Integration vollständig in andere Konzerne aufgegangen ist[5]. In jüngerer Zeit spielt der Standort Höchst weiterhin eine bedeutende Rolle als moderner Industriepark mit zahlreichen innovativen Projekten aus der Chemie- und Pharmaindustrie[2][6].