Die PECURIA GmbH ist ein auf den Vertrieb von Pflegeimmobilien spezialisierter Anbieter mit Sitz in Hannover. Das Unternehmen bietet nachhaltige Pflegeappartements als Kapitalanlage für Privatanleger an und legt dabei besonderen Wert auf energieeffiziente Neubauprojekte nach KfW40-Standard, die den Anforderungen des Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung entsprechen. PECURIA tritt unter dem Motto „Green Care Invest“ auf und fokussiert sich auf innovative, sichere und nachhaltige Investmentlösungen im Bereich Seniorenimmobilien
PECURIA GmbH im Überblick:
▦ Vertrieb von nachhaltigen Pflegeappartements und betreuten Wohnungen
▦ Fokus auf energieeffiziente Neubauimmobilien (KfW40), teils mit DGNB-Silber-Zertifizierung
▦ Besonderheiten: Mietausfallsicherheit bei Betreiberinsolvenz
▦ Miettreuhandkonto zur Mietausfallsicherheit wurde mit einer Million Euro in bar ausgestattet
▦ Bislang gibt es keine veröffentlichten, detaillierten Geschäftszahlen der PECURIA GmbH
Pflegeimmobilien mit Sicherheitsversprechen – PECURIA GmbH
Die PECURIA GmbH ist sehr jung – die operative Tätigkeit begann Anfang 2024. Trotz des kurzen Bestehens kann das Unternehmen auf die lange Vorgeschichte der handelnden Personen verweisen. In der kurzen Zeit seit Gründung hat PECURIA bereits einige Projekte akquiriert (z.B. Seniorenresidenz Extertal in NRW, Seniorenresidenz Hammah in Niedersachsen) und laut eigenen News bis Januar 2025 über 70 Einheiten verkauft oder reserviert. Zudem wurde die Infrastruktur (Vertriebsstandorte, Partnerschaften) rasch ausgebaut.
Von der Generation 60+ profitieren und gleichzeitig Gutes tun? Die PECURIA GmbH aus Hannover verspricht beides: stabile Renditen durch den Kauf von Pflegeimmobilien und das gute Gewissen, gesellschaftlich relevanten Wohnraum zu schaffen. Doch wie tragfähig ist dieses Investmentmodell? Wer steckt hinter dem Unternehmen? Und wie sicher sind die beworbenen Garantien wirklich? Eine tiefgehende Analyse deckt auf, wo Chancen, aber auch erhebliche Risiken liegen.
Pflegeimmobilien als Kapitalanlage
PECURIA vermarktet Pflegeimmobilien als Kapitalanlage. Käufer erwerben einzelne Pflegeappartements in neu errichteten Pflegeheimen, die langfristig an Betreiber verpachtet werden. Versprochen werden Renditen von etwa 4 % p.a. netto – bei gleichzeitig hoher Sicherheit und sozialem Mehrwert.
Wesentlicher Bestandteil des Angebots sind neue, energieeffiziente Pflegeheime (KfW-40-Standard), die entweder bereits fertiggestellt oder noch im Bau sind. PECURIA wirbt damit, ausschließlich nachhaltige Neubauten anzubieten, teils mit DGNB-Zertifizierung (Silber) und konform mit dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung.
Zwei besondere Verkaufsargumente:
- Ein vorrangiges Belegungsrecht: Der Investor erhält ein Zertifikat, das ihm selbst oder nahen Angehörigen bei Pflegebedarf bevorzugten Zugang zu rund 150 Partnerresidenzen sichern soll.
- Ein Mietausfallfonds: Sollte der Betreiber zahlungsunfähig werden, übernimmt ein Treuhandkonto vorübergehend die Mietzahlungen – finanziert durch die Gesellschafter.
Zusätzlich wird mit nachhaltigem Bauen nach KfW-40-Standard und DGNB-Zertifizierungen geworben. Diese „Green-Care-Invest“-Positionierung spricht bewusst sicherheits- und werteorientierte Anleger an. Die emotionale Ansprache spielt mit der Angst vor Pflegeknappheit im Alter und dem Wunsch nach sinnvollem Investieren.
PECURIA GmbH – Management
Die Geschäftsführung liegt bei Pascal Kleine und Edwin Thiemann. Beide verfügen gemeinsam über rund 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung, dem Bau und dem Vertrieb von Seniorenimmobilien. Edwin Thiemann war unter anderem Mitgründer und langjähriger Co-CEO der Carestone Group, während Pascal Kleine zuvor als Geschäftsführer die DAS Invest GmbH leitete. Unterstützt werden sie von einem Team aus weiteren erfahrenen Experten im Einzelvertrieb von Seniorenimmobilien
PECURIA wurde Ende 2023 gegründet. Geschäftsführer sind:
- ▸Pascal Kleine – Geschäftsführer: Kleine verfügt über langjährige Erfahrung in Vertriebs- und Akquisitionsrollen der Immobilienbranche. Seit 2010 war er Geschäftsführer mehrerer Immobiliengesellschaften; besonders hervorzuheben ist seine Rolle seit 2018 als Geschäftsführer der DAS Invest – Deutsche Anlage und Sachwertinvestitionen GmbH. Dort baute er eine Vertriebsplattform für Kapitalanlage-Immobilien auf, mit Schwerpunkt Pflegeimmobilien. Dieses Unternehmen in Hannover diente offenbar als Vorläufer für das Vertriebskonzept von PECURIA. Pascal Kleine hat somit ein Netzwerk an Vertriebskooperationen und Know-how in der Platzierung von Immobilien bei Privatanlegern entwickelt.
- ▸ Edwin Thiemann – Geschäftsführer: Thiemann bekleidete in den letzten 30 Jahren diverse Führungspositionen bei Unternehmen rund um Seniorenimmobilien. Im Jahr 2000 gründete er die ursprüngliche WirtschaftsHaus AG, die er bis Ende 2020 als Co-CEO leitete. Aus der WirtschaftsHaus AG ging die heutige Carestone Group hervor – ein großer Entwickler und Vermittler von Pflegeimmobilien. Thiemann war somit maßgeblich am Aufbau des Marktführers im Bereich Sorglos-Pflegeimmobilien beteiligt. 2020 schied er dort planmäßig aus (wechselte in den Beirat). Seine Rückkehr mit PECURIA zeigt, dass er nun ein neues Vertriebskonzept mit Fokus auf Nachhaltigkeit vorantreibt. Thiemann gilt er als Branchenpionier, der den Pflegeimmobilien-Direktvertrieb etabliert hat.
Beide bringen umfassende Vertriebserfahrung mit, insbesondere im Direktvertrieb an Privatanleger. Weitere Teammitglieder stammen ebenfalls aus dieser Branche. Laut Unternehmensangaben wurden bereits über 70 Einheiten verkauft (Stand: Januar 2025).
-
Erweitertes Management: Neben den beiden Geschäftsführern besteht das PECURIA-Team laut Presseberichten aus insgesamt sechs Kernpersonen. Genannt werden Meik Kleine, Lars Wagner, Frank Köpsell und Jan Kleen. Diese verfügen ebenfalls über jahrelange Erfahrung im Einzelvertrieb von Seniorenimmobilien.
-
Gesellschafter: Im Juni 2024 hat der große Pflegeheim-Entwickler Cureus GmbH eine Beteiligung von 25 % an der PECURIA GmbH erworben. Cureus ist ein integrierter Entwickler und Betreiber von Pflegeheimen mit Sitz in Hamburg. Zuvor bestand zwischen Cureus und PECURIA eine reine Kooperation (Pipeline-Vereinbarung), doch mit dem Einstieg hält Cureus nun einen Viertel der Anteile. Die restlichen 75 % der Anteile werden von Gesellschaften aus dem Kreis der PECURIA-Geschäftsführung gehalten
PECURIA GmbH – Vertriebsnetzwerk & Kooperationspartner
-
Partnerschaft mit Cureus (Projektentwickler): Cureus GmbH ist einer der wichtigsten Projektentwickler für Pflegeheime in Deutschland. Durch die enge Kooperation (und Teilhaberschaft) hat PECURIA Zugriff auf eine Pipeline von Neubau-Projekten bis mindestens 2027. Cureus stellt Standorte bereit – initial z.B. den 2020 fertiggestellten Standort Extertal (80 Appartements) – die PECURIA an Privatanleger verkauft. Diese Verzahnung zeigt PECURIA’s Nähe zum Entwicklungssektor: Man fungiert quasi als Vertriebsarm eines Großentwicklers. Cureus profitiert davon, weil über PECURIA ein neuer Investorentyp (Privatanleger) angesprochen wird und so für Cureus Liquidität für weitere Projekte generiert wird.
-
Vertriebsnetzwerk: PECURIA’s Schwerpunkt „Einzelvertrieb“ bedeutet, dass man auf ein Netzwerk von Finanzvermittlern und Maklern setzt, um die Produkte an Endanleger zu bringen. Tatsächlich verfügt PECURIA über ein Partner-Login-Portal (TeamProQ) für externe Vertriebspartner. Das deutet auf eine klassische strukturierte Vertriebsorganisation hin: Selbstständige Finanzberater, Vermögensberater oder Immobilienmakler können sich als Partner registrieren, erhalten Schulungsmaterial und Exposés und vermitteln dann die Pflegeappartements an ihre Kunden gegen Provision.
PECURIA fällt nicht unter die BaFin-Aufsicht. Es handelt sich um Immobilienverkauf – nicht um ein Finanzprodukt im Sinne des KWG oder KAGB. Es besteht keine Prospektpflicht nach dem Vermögensanlagengesetz. Die Käufer erwerben direkt Eigentum an einer Wohnung mit Grundbucheintrag.
Diese Konstruktion nutzt legale Schlupflöcher der Finanzaufsicht. Doch: Wo kein Prospekt, da auch keine behördlich geprüfte Risikoaufklärung. Die Entscheidung für oder gegen einen Kauf basiert allein auf Exposés und Verkäuferangaben. Rechtliche Dokumente wie Teilungserklärungen oder Pachtverträge sind nicht öffentlich zugänglich.
- Transparenz: Trotz aller Hochglanzbroschüren bleiben manche Punkte für Anleger wenig transparent. Beispielsweise die Kostenstruktur: Im Kaufvertrag werden Gesamtpreis und evtl. die vom Verkäufer übernommenen Nebenosten genannt, aber wie viel Provision genau an PECURIA und Vermittler fließt, erfährt der Käufer nicht ohne weiteres. Das kann die Einschätzung erschweren, ob der Preis angemessen ist. Auch das Mietausfall-Konzept ist nicht bis ins Detail öffentlich erläutert: PECURIA spricht von einem „einzigartigen Schutz vor Mietausfall“, aber Anleger sollten fragen, wie lange und in welchen Fällen dieser Topf zahlt.
Chancen und Risiken: Pro und Contra
Pro:
- ▵ Planbare Mietzahlungen durch langfristige Pachtverträge (20–25 Jahre).
- ▵ Energieeffiziente Neubauten mit geringer Instandhaltungswahrscheinlichkeit.
- ▵ Sozialer Beitrag durch Schaffung von Pflegeplätzen.
Contra:
- ▵ Klumpenrisiko: Der Anleger investiert in eine einzelne Spezialimmobilie.
- ▵ Betreiberabhängigkeit: Wird der Betreiber insolvent, droht Ertragsausfall – trotz Mietausfallfonds.
- ▵ Intransparenz: Hohe Vertriebskosten, nicht öffentlich zugängliche Vertragsinhalte.
- ▵ Belegungsrecht ohne Rechtsanspruch: Dieses bleibt eine Marketingmaßnahme ohne Einzugsgarantie.
PECURIA bietet ein gut inszeniertes Investmentprodukt mit nachhaltiger Anmutung. Die handelnden Personen sind erfahren, das Konzept professionell. Doch auch hier gilt: Kein Investment ohne Risiko.
Anleger müssen sich bewusst machen, dass sie mit dem Erwerb eines Pflegeappartements alle unternehmerischen Risiken tragen – vom Ausfall des Betreibers über regulatorische Änderungen bis hin zu Wiederverkaufsproblemen. Die beworbenen Sicherheiten (Mietfonds, Belegungsrecht) bieten keinen vollumfänglichen Schutz.
Tipp: Wer investieren möchte, sollte neben den Verkaufsunterlagen auch unabhängige Gutachten einholen und sich nicht allein auf Marketingaussagen verlassen.
Hinweis:
Dieser Faktencheck basiert auf einer KI unterstützten journalistischen Internetrecherche und stellt keine offizielle Scoredex-Seriositätsbewertung dar. Ein Scoredex-Seriositätsbewertung ist ein neutraler, Algorithmus gestützter Analyseprozess, der sowohl auf- als auch abwerten kann.
Scoredex-Seriositätsüberprüfung
Sollten Sie an einem Check oder Demonstration Ihrer Seriosität interessiert sein (Scoredex-Seriositätsüberprüfung), beachten Sie bitte:
Die kostenpflichtige Prüfung umfasst über 100 strukturierte Fragen. Je nach Einzelfall sind Nachweise oder Dokumente einzureichen, die Ihre Angaben stützen. Der ermittelte Scoredex-Seriositätsfaktor wird fortlaufend überprüft und bei neuen Erkenntnissen automatisch aktualisiert. Unsere Kunden werden über relevante Entwicklungen informiert.
Bei mindestens befriedigendem Ergebnis wird ein Scoredex-Qualitätssiegel vergeben, das insbesondere im Vertrieb Vertrauen schafft – und das bei Scoredex nur unter strengen Voraussetzungen zu erreichen ist.
Quellen:
Noch kein Kommentar vorhanden.