So mancher mag vor neun Jahren noch ein wenig über den Nischen-Projektentwickler Diplom-Immobilienwirt Michael Christian Ries (51) aus Köln gelächelt haben, heute bleibt vielen die Spucke weg, wie schnell dieser Nischen-Ries den Immobilienmarkt mit neumodernen Serviced Mikroapartments für Studenten, Business-Reisende und Best Ager rockt. Mieter wie Investoren stehen Schlange.

Michael Ries sorgte zunächst mit Eigentumswohnungen in einem Kloster für Aufsehen.

Der Benediktinerorden war jedenfalls gerettet, wie Pater Oliver auf Orden online den Verkauf des Kirchengemäuers begründete.
Nächster Schritt für Michael Ries vom Kloster zum KaDeWe:
Maison Quest – Ode an die Wohnfreude

Für ehrfürchtiges Staunen sorgte dann Ries allerdings im Jahr 2014 nach einer zweijährigen Luxussanierung zweier Denkmal-Gründerzeitvillen gleich neben dem Berliner Edelkaufhaus KaDeWe.

Zitat:
Maison Quest– Die Noblesse des Berliner Westens wird von Maison Quest um eine feine Adresse bereichert.
Das Ensemble vereint klassische Tugenden mit avantgardistischer Architektur: eine Ode an die Wohn-Freude.
Um das richtige Klientel für die Berliner Noblesse zu finden, hat Ries seine 4.500 Mann und Frau starke deutsche Vertriebstruppe ab 2013 mit dem weltweit führenden Luxusmakler Sotheby’s International Realty Affiliates LLC verstärkt.
Seitdem landen alle pantera Angebote per Mausklick in 600 Büros in 45 Ländern, insbesondere bei 100.000 VIP-Kunden auf der Welt.

Alle Hamburger Mikroapartments auf einen Schlag verkauft
Longstay-Wohnen als langfristig gut kalkulierbares Investment
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Dank der Spezialisierung und des großen Angebots lassen sich zudem Planungs- und Fertigungsprozesse stetig optimieren.
Doch, so schränkt Ries ein:
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Immer mehr institutionelle Investoren erkennen die besonderen Ertragschancen in diesem Bereich. Das zunehmende Angebot an Serviced Apartments reicht aber bei weitem noch nicht aus, die wachsende Nachfrage zu befriedigen.

Zitat:
Der geplante Neubau wird komplett projektiert und steht zum Globalverkauf zur Verfügung.
Auf dem zirka 2.581 Quadratmeter großen Grundstück entstehen rund 51 Serviced Mikroapartments, die vom Betreiber auch als Hotelzimmer genutzt werden können, mit zirka 3.062 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Außerdem sollen 23 Parkplätze gebaut werden.
Ries erläutert:
Zitat:
Gerade für Longstay-Gäste sind klassische Hotels meist nur eine Notlösung. Stattdessen möchte man im Mikroapartment persönlicher und individueller wohnen und dazu deutlich günstiger als im Hotel.
Bisher konzipierte die pantera AG Serviced Apartments erfolgreich sowohl für Studenten als auch für privat und dienstlich Reisende, die nicht nur ein oder zwei Tage, sondern gleich mehrere Wochen oder Monate in der Stadt bleiben.
Demografischer Wandel verändert die Nachfrage
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Die Menschen wollen in diesem Alter vorausschauend ein Zuhause wählen, in dem sie möglichst langfristig wohnen können.
Voraussetzungen dafür sind neben Barrierefreiheit auch eine altengerechte Ausstattung sowie ein Angebot unterschiedlichster Dienstleistungen. Erste Immobilien-Investitionen dieser Art hat die Pantera AG bereits in Nordrhein-Westfalen getätigt.
Best Ager Projekt Ratinger Höfe
Im Zentrum Ratingens in NRW nahe der Fußgängerzone sind nach dem Abriss der Bestandsgebäude auf dem 4.500 Quadratmeter großen Grundstück drei Neubauten geplant mit rund 90 Serviced Apartments und Arztpraxen, einem Cafe sowie einem Kiosk. Außerdem 50 Tiefgaragenplätze.
Die Ratinger Höfe in der Mühlheimer Straße 18 bis 26 sollen über einen Mix aus Ein-Zimmer-Apartments (je 28 Quadratmeter) und Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen (35 bis 60 Quadratmeter) verfügen. Barrierefrei, versteht sich. Kleine Ein-Zimmer-Apartments sollen aber hier die Ausnahme sein.
Ries sagte dazu der Immobilienzeitung am 3. Oktober 2019:
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Menschen, die aus einem großen Haus kommen, wollen mindestens zwei Räume.
Mit einer Klimaanlage in jeder Einheit will man berücksichtigen, dass heiße Sommer älteren Menschen arg zusetzen können. Auch ein Notrufsystem wird installiert.
Wie bei Häusern für Studenten und Geschäftsreisende werden Gemeinschaftsflächen eingeplant. Von den insgesamt etwa 5.600 Quadratmetern Bruttogeschossfläche sind dafür um die 750 Quadratmeter vorgesehen, die sich auf die Lobby, einen Speisesaal und zusätzlich eine Cafeteria, auf Gästeapartments, einen Fitnessraum und ein Zimmer für Services – zum Beispiel vom Friseur – verteilen sollen.
An den Speisesaal wird eine Küche angedockt, die Frühstück, Mittag- und Abendessen anbietet und auf Wunsch auch aufs Zimmer liefert.
Sobald die Baugenehmigung erfolgt ist, geht es an den Verkauf der Immobilien. Im besten Fall im Share Deal.
Die Vision zu den Serviced Mikroapartments hatte Ries schon vor fünf Jahren formuliert. Und zwar, als er die Einleitung zu seiner Firmen-Image-Broschüre schrieb. Ries sah in den drei auf uns alle zukommenden Problemen – Veränderung der Haushaltsgröße durch den Demografie-Wandel, anhaltende Entwicklung von Ballungszentren und steigende Verknappung von innerstädtischem Wohnraum – „ungeahnte Chancen für den deutschen Markt“.